Planungssicherheit für die nächsten sechs Monate und zwar für Arbeitnehmer und für die Wirtschaft soll das neue Kurarbeitsmodell bieten und darum wird es in Oberösterreich auch durchwegs positiv bewertet. Wirtschaftskammerpräsidentin Doris Hummer spricht von einem guten Kompromiss. „45.000 Arbeitslose, das sind um 60 Prozent mehr als im letzten Jahr. Also, wir haben noch ein Riesenthema in diesem Bereich und die Betriebe wollen ihre Leute ja halten. Sie wollen hier ja nicht einen Know-How-Verlust haben“, so Hummer.
Auch Arbeiterkammerpräsident Johann Kalliauer sieht das Modell grundsätzlich positiv. „Es hat sich bewährt, vor allem in der ersten Phase, dass de facto über Nacht eine Kurzarbeitsregelung geschaffen wurde, sonst hätten noch viel mehr Betriebe zum Mittel der Kündigung gegriffen“, so Kalliauer.
Gerhard Straßer, AMS, über das Kurzarbeitsmodell
Gerhard Straßer, Landesgeschäftsführer des AMS OÖ, über das neue Kurzarbeitsmodell der Bundesregierung.
Verändert hat sich, dass in Zukunft mit einem speziellen Verfahren, das auch die zukünftigen Erfolgschancen des Unternehmens berücksichtigt, die Anträge geprüft wird. So soll der Missbrauch des Modells verhindert werden. Neu ist auch das Thema Weiterbildung: Mitarbeiter müssen demnach bereit sein, in der Kurzarbeitszeit eine Weiterbildung zu machen. Zudem muss die tatsächliche Arbeitszeit bei mindestens 30 Prozent liegen, bisher galten 10 Prozent. Das Modell gilt ab 1. Oktober für sechs Monate. Dann soll die Situation laut Regierung neu bewertet werden – mehr dazu in Kurzarbeit wird um sechs Monate verlängert (news.ORF.at).
Erfreut zeigten sich auch Landeshauptmann Thomas Stelzer und Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (beide ÖVP) über die Verlängerung und Adaptierung des Kurzarbeitsmodells. Besonders wichtig seien die Qualifizierungsmaßnahmen im Rahmen der Kurzarbeit.