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Wirtschaft

Hofer prüft Onlinezustellung von Lebensmitteln

Der Diskonter Hofer mit Sitz in Sattledt (Bezirk Wels-Land) will im nächsten Jahr Konzepte für die Onlinelebensmittelzustellung prüfen. Bisher konnte man bei Hofer nur Aktionsartikel aus dem Nichtnahrungsmittelbereich bestellen.

Handelsketten wie Billa, Interspar und Unimarkt haben in den vergangenen Monaten aufgrund der Coronavirus-Krise ihre Onlinelebensmittelzustellung kräftig ausgebaut. Hofer-Chef Horst Leitner sieht bei den Kunden des Diskonters derzeit aber noch keine große Nachfrage nach Onlinezustellung. „Es ist eine Frage des richtigen Zeitpunkts, aber auch, welche Konzepte setzen sich durch.“ Man werde ergebnisoffen überlegen, was in Wien erfolgsversprechend sein könnte, sagte Leitner im APA-Gespräch. „Fünf Jahre nichts zu machen, wäre nicht das Richtige.“

Auch „Click & Collect“ wird überlegt

Eine theoretische Variante wäre laut dem Hofer-Chef die Zustellung über eine externe Lieferplattform. Essenszusteller könnten etwa ihr Potenzial besser ausnützen und auch Lebensmittel zustellen. Auch denkbar wäre, Onlinevorbestellung und Warenabholung in der Filiale („Click & Collect“) bzw. Zustellung nach Hause anzubieten. Konkrete Konzepte für die Onlinelebensmittelzustellung gibt es bei Hofer derzeit aber noch nicht.

Drittgrößte Lebensmittelkette in Österreich

Die deutsche Supermarktkette Aldi Süd übernahm im Jahr 1968 den 1962 von Helmut Hofer gegründeten Diskonter Hofer in Österreich. In den vergangenen mehr als 50 Jahren wurde aus Hofer die drittgrößte Lebensmittelkette in Österreich. Aldi Süd ist auf zwei Säulen aufgebaut: einerseits Aldi Süd in Deutschland mit 30 eigenständigen Regionalgesellschaften und andererseits die Hofer KG in Österreich mit den Auslandstöchtern. Das Geschäft in Österreich und das internationale Geschäft der Unternehmensgruppe Aldi Süd sind unter dem Dach der Hofer KG gebündelt.

Hofer-Chef Leitner ist auch für Aldi Suisse (220 Filialen), Hofer Slowenien (90), Aldi Ungarn (140) und Aldi Italien (100) zuständig. Ziel sei es, jährlich 50 bis 80 Filialen neu zu eröffnen, die Hälfte davon in Italien, die andere Hälfte in der Schweiz und in Ungarn. In Österreich und Slowenien will Hofer mit Filialen nicht mehr groß expandieren.

Mehr Eigenmarken möglich

Den Eigenmarkenanteil von 90 Prozent will der Firmenchef nicht antasten und vielleicht sogar leicht ausbauen. „Wir wollen uns stärker zurückbesinnen auf unsere Eigenmarken. Unsere DNA ist Diskont“, so Leitner. „Es gibt ganz wenige ikonische Markenartikel, wo wir wissen, die erwarten die Kunden.“