Stau auf Industriezeile
ORF
ORF
Verkehr

Linz: Verkehrskonzept gegen Stau gefordert

Der tägliche Stau in Linz führt mittlerweile dazu, dass Arbeitnehmer sogar kündigen, weil die Anfahrt zur Arbeitsstelle zu mühsam geworden ist. Laut Berichten von Betriebsräten besonders betroffen, ist die Linzer Industriezeile. Sie fordern Verbesserungen und liefern auch Vorschläge.

Insgesamt 25.000 Arbeitnehmer – vor allem Pendler – sind in dem Linzer Stadtteil bei Hunderten Gewerbe- und Industriebetrieben beschäftigt. Der Weg zur Arbeit sei für sie in den vergangenen Jahren aber immer mühsamer geworden, so Thomas Eichlberger, der Sprecher der Plattform „Verkehr Industriezeile“: „Zu den Stoßzeiten braucht man circa 45 Minuten, bis man nach Urfahr kommt – viele Kolleginnen und Kollegen kündigen, weil sie sagen ‚ich tu mir das nicht mehr an‘“

Stau im Stoßverkehr
ORF
Fast jeden Tag stecken die Pkws, Lkws und Busse in der Industriezeile im Stau

Aus diesem Grund haben die Betriebsräte der größten dort angesiedelten Unternehmen, gemeinsam mit Verkehrsexperten ein Konzept ausgearbeitet, um die Verkehrssituation in der Industriezeile zu verbessern. Auch die Umlandgemeinden seien in die Pläne eingebunden, hieß es.

Getrennte Busspuren, kürzere Intervalle

Die Arbeitnehmervertreter fordern Ergänzungen zu der im Bau befindlichen Stadtbahn. Das Konzept sieht unter anderem getrennte Busspuren, kürzere Intervalle, aber auch zusätzliche Buslinien des Verkehrsverbunds vor.

Der öffentliche Verkehr sei ein verzahntes System, so Verkehrsexperte Robert Struger im ORF-Interview. „Aufbauend auf diesem Schnellbahnkonzept sollen dann die innerstädtischen Buslinien von den Haltestellen weg zu den Zielen führen, sodass die Menschen mit möglichst wenig Umstiegen ihre Ziele erreichen können.“

Bushaltestelle auf der Unteren Donaulände
ORF
Eine Verlegung der Haltestelle auf der Unteren Donaulände, könnte den Verkehrsfluss generell erleichtern, so die Plattform „Verkehr Industriezeile“.

Aber auch kleine Änderungen wie beispielsweise die Verlegung der Bushaltestelle beim Lentos an der unteren Donaulände, ein Nadelöhr im Abendverkehr, würde aus Sicht des Vereins helfen, den Verkehr flüssig zu halten. „Unser erster Vorschlag war, die Haltestelle um drei Meter zu versetzen – da hieß es, dass das nicht möglich sei“, so Eichlberger.

Ein zweiter Vorschlag, der von den Buslenkern gekommen war, betraf den vier Meter breiten Geh- und Radweg zwischen zwei Baumalleen. Eine Verlegung der Haltestelle in diesen Bereich hätte den Vorteil, dass dann die Busse den übrigen Verkehr gar nicht mehr stören würden. Und Fußgänger und Radfahrer könnten auf den 20 Meter weiter liegenden Geh- und Fußweg auf dem Damm ausweichen.

Petition an Bund

In einer gemeinsamen Petition wollen die Vertreter all jener, die in diesem Wirtschaftsraum arbeiten, jetzt nicht nur die Stadt und Landespolitiker in die Pflicht nehmen. Die Initiative fordert auch vom Bund deutlich mehr Engagement, vor allem bei der Finanzierung. In Wien gebe es für Verkehrskonzepte Zuschüsse von bis zu 80 Prozent.