Saab 105
APA/Rudolf H Fling
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Politik

Weiter Diskussion um Heeresflugzeuge

Nach dem von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) angekündigten Aus für die Saab 105 Düsenjets in Linz-Hörsching sprach sie am Mittwoch von der Prüfung eines „Leasing-Modells“ zur Überbrückung. Details nannte sie bei ihrem Besuch in Oberösterreich anlässlich des Starts des Assistenzeinsatzes nicht.

Zuvor hatte sie am Mittwoch überraschend angekündigt, für die Luftraumüberwachung eine „Überbrückungslösung mit Leasing-Modell“ zu prüfen. Bei ihrem Besuch in Oberösterreich darauf angesprochen sagte die Verteidigungsministerin: „Es wird an dieser Überbrückungslösung gearbeitet. Ich möchte sie an dieser Stelle nicht vorwegnehmen. Nur eines: Der Militärflughafen Hörsching wird weiterhin eine maßgebliche Rolle spielen. Jetzt in Prüfung sind zusätzliche Investitionen, die getätigt werden. Daran sieht man, dass die Planung nicht in die Richtung geht, etwas zurückzufahren – weder personell oder durch die Auflösung von Verbänden noch baulich, sondern ganz im Gegenteil“, so Tanner.

Keine Saab 105-Nachbeschaffung

„Ganz sicher nicht“ peilt sie eine einvernehmliche Lösung mit Airbus in Sachen Eurofighter an. Dass die Saab 105 nach 50 Jahren „ausgephast“ werden müsse, sei einfach „eine Frage der technischen Lebensdauer“. Sie betonte einmal mehr, dass dieser Flieger „auch keine Nachbeschaffung erfahren wird“. Es werde daher notwendig sein, Maßnahmen zu setzen, die „nicht nur die Luftraumüberwachung sondern auch die Ausbildung der Piloten weiter gewährleisten“. Wichtig sei, „dass wir jetzt für jeden Einzelnen Lösungen finden, die diese Ausbildung nicht gefährden“ – mehr dazu in Leasing-Jets werden laut Tanner „geprüft“ (news.ORF.at).

Seit Mittwoch 25 Soldaten im Assistenzeinsatz

Offizieller Grund der Anwesenheit der Ministerin in Oberösterreich war ein Besuch jener sechs Soldaten und Soldatinnen, die derzeit im Rahmen eines Assistenzeinsatzes den Krisenstab der Bezirkshauptmannschaft Linz-Land unterstützen. Insgesamt sind seit Mittwoch 25 Soldaten des Bundesheeres im Einsatz, um den Behörden in Oberösterreich beim CoV-Kontaktpersonenmanagement zu helfen.

Grundwehdiener oder Militärmusiker

In der Bezirkshauptmannschaft Linz-Land seien derzeit 30 Mitarbeiter täglich zwölf bis 16 Stunden mit dem Kontaktpersonenmanagement beschäftigt, so Bezirkshauptmann Manfred Hageneder. Nun werden sie von sechs Soldaten unterstützt. Weiteres Personal des Bundesheeres ist in den Bezirkshauptmannschaften Perg, Urfahr-Umgebung und Wels in Einsatz. Die regionale Zuteilung oder die Zahl der eingesetzten Helfer kann wechseln, derzeit lautet die Anforderung auf bis zu 30 Personen. Bei ihnen handelt es sich um Grundwehrdiener oder Angehörige der Militärmusik.

Das Bundesheer sei in den vergangenen Wochen und Monaten „gefordert gewesen wie nie“, so Tanner. „Das österreichische Bundesheer ist immer da, wenn es gebraucht und angefordert wird“, betonte sie und wies darauf hin, dass Soldaten zu Beginn der CoV-Zeit bereits bei Lebensmittelhändlern, in Pharmabetrieben oder bei der Post ausgeholfen hätten. Nun besteht ihre Arbeit hauptsächlich aus Telefonieren – sie müssen Kontakte von Infizierten nachverfolgen, damit diese Personen gegebenenfalls getestet oder unter Quarantäne gestellt werden können.