COVID-19 Corona Test Labor
H_Ko – stock.adobe.com
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Coronavirus

Schlachthöfe in Oberösterreich CoV-positiv

In drei fleischverarbeitenden Großbetrieben in den Bezirken Ried, Wels-Land und Braunau sind insgesamt zehn Mitarbeiter positiv auf COVID-19 getestet. In Amtsgebäuden des Landes kehrt ab Dienstag die Maskenpflicht zurück.

Bis Sonntagabend seien insgesamt zehn Mitarbeiter positiv getestet worden, sagt Christina Pilsl vom Krisenstab des Landes: Drei in einem im Bezirk Ried im Innkreis, zwei in Braunau und fünf im Bezirk Wels-Land. Im Umkreis der Mitarbeiter gibt es 13 weitere bestätigte Fälle. Sämtliche Mitarbeiter aller betroffenen Betriebe sollen in den nächsten Tagen getestet werden. Die Betriebe sollen vorerst nicht geschlossen werden.

Die Bundesregierung war am Sonntag um Beruhigung bemüht. Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) und Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) betonten, mit kleineren Schlachthof-Strukturen und vorsorgliches Testen der Betriebe sei man einen Schritt voraus.

„Nicht mit Deutschland zu vergleichen“

„Die österreichischen fleischverarbeitenden Betriebe sind mit jenen in Deutschland nicht zu vergleichen“, meinte Köstinger. So hätte ein durchschnittlicher Schlachthof in Österreich 400 Mitarbeiter, im Nachbarland seien dies 8.000. Während die Schlachtkapazitäten in Deutschland bei maximal 33.000 Schweinen täglich liegt, würde diese in Österreich rund bei rund 2.000 Tieren liegen. Die kleineren Strukturen seien ein Vorteil im Containment. Zudem seien die Mitarbeiter in den österreichischen Betrieben unter besseren sozialrechtlichen Bedingungen angestellt als in deutschen.

Frühwarnsystem als Vorbereitung für den Herbst

Anschober betonte, dass Schlachthöfe ein wichtiger Teil der am Donnerstag präsentierten Screening-Testungen seien. Das Ziel sei, „vorsorglich in potenziellen Risikobereichen unter den Teppich zu schauen und somit ein Frühwarnsystem zu installieren“. So wolle man für den Herbst gerüstet sein, „der eine große Herausforderung darstellen wird“, sagte Anschober. Bereits vor Bekanntwerden der Fälle in Oberösterreich wurden in fleischverarbeitenden Betrieben stetig Tests durchgeführt.

Seit Wochen sorgen Coronavirus-Ausbrüche in deutschen Schlachthöfen für Aufsehen. Besonders folgenschwer war der Ausbruch beim deutschen Fleischverarbeiter Tönnies in Nordrhein-Westfalen, der zur Wiedereinführung eines regionalen „Lock-downs“ inklusive Schulschließungen führte. Hintergrund sind teils verheerend ausgestattete Massenunterkünfte für die dort beschäftigten Billigarbeiter aus Osteuropa.

Zahl der Erkrankten steigt

Unterdessen stieg die Zahl der Erkrankten am Sonntag in ganz Oberösterreich auf 393 Personen (Stand: 17.00 Uhr).

Infizierte in Bezirken (Land OÖ, 19. Dezember, 12.00 Uhr)

Linz-Stadt 428
Steyr-Stadt 69
Wels-Stadt 164
Braunau am Inn 407
Eferding 61
Freistadt 156
Gmunden 468
Grieskirchen 175
Kirchdorf 160
Linz-Land 430
Perg 167
Ried 158
Rohrbach 169
Schärding 325
Steyr-Land 196
Urfahr-Umgebung 162
Vöcklabruck 492
Wels-Land 215

In Oberösterreich wird seit Tagen vor allem versucht, den Cluster rund um die Pfingstkirche Gemeinde Gottes in Linz genau rückzuverfolgen. Der Fall führte zu vorzeitigen Schulschließungen in fünf Bezirken. Mehr als 150 Fälle gehen auf diesen Cluster zurück.

Im Gasthof „Poseidon“ in Pasching hielt sich am Freitag, 26. Juni, von 15.00 bis 18.00 Uhr und am Sonntag, 28. Juni, von 12.00 Uhr bis 15.00 Uhr eine positiv getestete Person auf. Ebenso war im Lokal „Millenium“ in der Linzer Franckstraße am Samstag, 27. Juni, eine infizierte Person zwischen 20.00 Uhr und 1.00 Uhr.

Die Bezirkshauptmannschaft Linz-Land und das Magistrat Linz rieten Besucher der genannten Lokale, ihren Gesundheitszustand genau zu beobachten. Im Falle auftretender Symptome wie Kurzatmigkeit, Halsschmerzen, Katarrh der oberen Atemwege, Fieber, trockenem Husten oder plötzlichem Verlust des Geschmacks-/Geruchssinns sollte umgehend die Gesundheitshotline unter der Telefonnummer 1450 kontaktiert werden.