Teströhrchen Coronavirus
unsplash/freestocks
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Coronavirus

Zahl der Erkrankten steigt weiter

Weitere sieben Schüler an fünf Schulen und ein Kindergartenkind sind am Donnerstag in Oberösterreich positiv auf Covid-19 getestet worden. Insgesamt gab es 257 Erkrankte im Bundesland (Stand 17.00 Uhr).

In vier Alters- und Pflegeheimen gab es je einen Fall, berichtete der Krisenstab des Landes.

99 Erkrankte rund um Linzer Cluster

Dem Cluster rund um eine Bekenntnisgemeinschaft in Linz waren mit Stand Donnerstag 15.00 Uhr weiterhin 99 Fälle zuzurechnen. Die Erhebungen im Zuge des Kontaktpersonenmanagements würden weiter sehr intensiv betrieben, hieß es.

Erkrankte in Bezirken (Land OÖ, 5. Juli, 12.00 Uhr)

Linz-Stadt 108
Steyr-Stadt 1
Wels-Stadt 26
Braunau am Inn 10
Eferding 8
Freistadt 5
Gmunden 3
Grieskirchen 9
Kirchdorf 10
Linz-Land 122
Perg 23
Ried 15
Rohrbach 1
Schärding 4
Steyr-Land 1
Urfahr-Umgebung 22
Vöcklabruck 1
Wels-Land 24

Kritik an Schulschließungen

Indes gab es Kritik an den Schulschließungen. Neben SPÖ und NEOS kritisierte auch die Österreichische Gesellschaft für Kinder-und Jugendheilkunde (ÖGKJ) in einer Aussendung das „reflexartige“ Schließen von Schulen und Kindergärten nach dem Bekanntwerden des Freikirchen-Clusters. Das Land hatte die Schließung von Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen in den fünf am meisten betroffenen Bezirken angeordnet – mehr dazu in Letzter Schultag für 81.000 Schülerinnen und Schüler (ooe.ORF.at).

Es gebe mittlerweile zahlreiche wissenschaftliche Erhebungen, welche belegten, dass Kinder keine Superspreader und damit nicht hauptverantwortlich seien für die Ausbreitung von SARS-CoV-2-Infektionen. Gleichzeitig würden sich die Berichte über Kollateralschäden und Langzeitfolgen durch soziale Isolation und Bildungsentgang mehren. Die ÖGKJ trat dafür ein, dass weitere Schließungen von Bildungseinrichtungen nur mehr dann erfolgen, wenn diese wissenschaftlich begründbar sind und die Pandemie-Situation dies zwingend erfordert.

Land kündigt Ausweitung der Tests an

Das Land Oberösterreich kündigte an, die Covid-19-Testungen auszuweiten. Bereits am Mittwoch seien 1.400 Tests durchgeführt worden, hieß es in einer Presseaussendung von LH-Stv. Gesundheitsreferentin Christine Haberlander (ÖVP). In den fünf besonders betroffenen Bezirken werde künftig der zu testende Personenkreis noch großzügiger angelegt. Das bedeute etwa, dass bei einem positiven Fall in einer Schulklasse alle Mitschüler in dieser Klasse getestet werden.

Auch in den Alters- und Pflegeheimen soll nochmals getestet werden. Montag und Dienstag seien zusätzlich die vier Landespflege- und -betreuungszentren Schloss Haus, Christkindl, Cumberland und Schloss Gschwendt mit ihren rund 400 Mitarbeitern an der Reihe. Das Rote Kreuz stocke die Drive-in-Kapazitäten auf das Doppelte auf, um mehr Proben rascher abnehmen zu können, hieß es.

Lungenspezialist Lamprecht im Interview

Das Einhalten des Mindestabstandes und das Tragen von Mund-Nasen-Schutz seien weiterhin sinnvolle präventive Maßnahmen, so Bernd Lamprecht, Vorstand der Klinik für Lungenheilkunde am Kepler Universitätsklinik.

Gespräch mit Primar Bernd Lamprecht

Primar Bernd Lamprecht spricht sich dafür aus, dass die Situation ernst genommen werden sollte. Das Einhalten des Mindestabstandes und das Tragen von Mund-Nasen-Schutz seien weiterhin sinnvolle präventive Maßnahmen.