Leere Sitzreihen in Reisebus von hinten
pixabay/marsjo
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Coronavirus

Busunternehmen gegen Maskenpflicht

Obwohl Busunternehmen seit einigen Wochen wieder Reisen und Ausflüge anbieten dürfen, läuft das Geschäft nur schleppend an. Die Verpflichtung der Fahrgäste, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, erweise sich als Hemmschuh, beklagen die Busunternehmer.

Mittwoch und Donnerstag findet in Bad Leonfelden (Bezirk Urfahr-Umgebung) ein Treffen von rund 100 österreichischen und deutschen Busunternehmern statt, um die Vorzeichen für einen gelungenen Neustart zu besprechen. Dazu gehört für viele von ihnen, das Ende der Verpflichtung, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. „Wir möchten, dass er grundsätzlich fällt. Zum Aus- und Einsteigen kann man es sich vorstellen. Wenn die Gäste Platz genommen haben, die sitzen ja hintereinander, ist die Infektionsgefahr sehr gering“, so Josef Weiermair, der Obmann der Sparte Autobus in der Wirtschaftskammer Oberösterreich.

Mund-Nasen-Schutz als Hemmschuh

Der Mund-Nasen-Schutz erweise sich derzeit für das Geschäft als Hemmschuh. Die durch den Lock-down gebeutelte Autobusbranche brauche Reisen und Tagesfahrten, damit das Geschäft in Gang komme. „Unsere Kunden verstehen das nicht, auch wir nicht, dass wir diesen Mundschutz noch tragen müssen und die gleichen Gäste sitzen dann eine Stunde später gemeinsam am Tisch im Gasthaus“ – und das ohne, Mund und Nase bedecken zu müssen.

Reisebusse anders zu beurteilen als Öffis

Weiermair, der ein Busunternehmen in Kirchdorf an der Krems betreibt, setzt sich dafür ein, dass ein Reisebus nicht wie ein öffentliches Verkehrsmittel behandelt wird. Im Bus gebe es große Abstände und „die beste Durchlüftung, die man sich vorstellen kann“. Es seien Sitze herausgenommen worden, die Busse würden mit Kaltnebel desinfiziert, so Weiermair. „Wir brauchen von der Regierung diese Lockerungsmaßnahme.“ Anders als in öffentlichen Verkehrsmitteln wisse man bei Busreisen zudem, wer mitgefahren ist.

Bisher keine CoV-bedingten Schließungen

Es gebe Gespräche zwischen Branchenvertretern und Mitarbeitern des Gesundheitsministeriums. Weiermair hofft darauf, dass Busfahrten ohne Mund-Nasen-Schutz spätestens im Herbst möglich sind, damit wieder mehr Reisende die neuen Angebote für Kurzurlaube in Österreich annehmen. Bisher habe kein heimisches Busunternehmen aus wirtschaftlichen Gründen schließen müssen. Von der Bundesregierung habe es Überbrückungskredite gegeben und Stammkunden hätten die Unternehmen unterstützt, indem sie etwa Gutscheine gekauft hätten, so Weiermaier.