Chat
ORF
ORF
Coronavirus

Immer mehr chatten mit Telefonseelsorge

Abgesehen von der körperlichen Gesundheit hat die Coronavirus-Krise mit all ihren Begleiterscheinungen auch die Psyche vieler Menschen getroffen. Zunehmend wenden sich die Hilfesuchenden via Internet-Chat an die Telefonseelsorge.

Dieses Angebot wurde wegen der Coronavirus-Krise ausgebaut, die Anfragen haben sich seither verdreifacht. Mehr als 1.300 Menschen wurde so seit Mitte März geholfen – vor allem jüngeren, so Silvia Breitwieserm, Leiterin der Telefonseelsorge OÖ: „Die 18- bis 35-Jährigen chatten lieber am Computer. Dieser Zugang ist auch sehr niederschwellig, also einfach.“ So konnten sozusagen neue Kunden angesprochen werden.

„Präventionsarbeit nötig“

Damit Menschen gut durch eine Krise wie die aktuelle kommen, sei Präventionsarbeit nötig. Dazu braucht es aus Sicht des Suchtexperten Christoph Lagemann einen Paradigmenwechsel: „Wichtig ist den Menschen zu sagen, dass man nicht nur den Körper trainieren kann, sondern auch die Psyche, indem man sich damit auseinandersetzt, was man im Falle einer Krise tun kann.“ Diese Bewusstseinsarbeit müsse bereits bei Kindern beginnen.