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APA/Herbert Neubauer
APA/Herbert Neubauer
Wirtschaft

AK: Arbeitnehmer bei Hilfspaketen benachteiligt

Ein deutliches Ungleichgewicht sieht die Arbeiterkammer (AK) bei den jüngsten Wirtschaftshilfen zur Abfederung der CoV-Krise. Nur bei der Kurzarbeit profitieren aus AK-Sicht Arbeitgeber und Arbeitnehmer, sonst dominieren die Wirtschaftstreibenden.

Nach einer Analyse der AK gehen 12,8 von 19 Milliarden Euro an Unternehmen und Landwirte, nur zwei Milliarden an Arbeitnehmer. „Die großen Ankündigungen der Regierung – ‚Niemand wird zurückgelassen, koste es, was es wolle‘ – treffen offensichtlich auf Arbeitnehmer nicht zu“, so Arbeiterkammerpräsident Johann Kalliauer. Die Regelung für die Arbeitslosen nennt Kalliauer „eine Verhöhnung“. Wenn jemand ein halbes Jahr später einmalig 450 Euro bekomme, dann könne man nicht von rascher Soforthilfe sprechen, „sondern das ist ein Trostpflaster, ohne wirklich eine Wirkung zu erzielen“.

Mehr Konsum nur bei mehr Kaufkraft

„Ich halte es auch wirtschaftlich für falsch. Wenn man nicht rasch Maßnahmen setzt, die auch den Arbeitnehmern mehr Einkommen bringen, und damit auch die Kaufkraft stärkt, wird man den Wirtschaftsaufschwung, den alle erhoffen, nicht erreichen. Wenn die Menschen kein Geld haben, werden sie nichts konsumieren“, so Kalliauer. Mit dem Land Oberösterreich habe man zumindest bereits Gespräche über eine Arbeitsstiftung begonnen, um Arbeitslose durch Umschulung eine neue Chance zu eröffnen.