Person mit Schutzmaske Coronavirus
pixabay/OrnaW
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Politik

Auch Linz kaufte teure Schutzartikel

In der Causa um Aufträge des Landes an einen der ÖVP-nahen Unternehmer für Schutzkleidung hat sich das Blatt gewendet: Die SPÖ-regierte Stadt Linz hat laut APA ebenfalls über diesen Unternehmer Einweg-Masken bezogen.

Ein städtisches Linzer Seniorenzentrum hatte Ende April 5.000 Stück Mund-Nasenschutz jenes Unternehmens über einen Vertriebspartner bestellt. Das bestätigte der SPÖ-Gesundheitssprecher im Landtag Peter Binder der APA, der bisher starke Kritik an der Beschaffung „überteuerter Produkte“ durch einen „ÖVP-Funktionär“ geübt hat. Bei dem Vertriebspartner in Linz handelt es sich laut APA um ein ehemaliges SPÖ-Mitglied. Näheres zur Bestellung wusste Binder Dienstagabend noch nicht, etwa ob auch das rote Linz möglicherweise überteuerte Produkte bezogen habe. Dennoch will der Gesundheitssprecher beide Geschäfte nicht miteinander vergleichen.

Für SPÖ keine „Freunderlwirtschaft“

Auch den von ihm Richtung ÖVP erhobenen Vorwurf möglicher „Freunderlwirtschaft“ lässt er für das Masken-Geschäft über einen ehemaligen SPÖler nicht gelten. Das Seniorenzentrum habe lediglich Wegwerfmasken bestellt und keinen Schutzkittel als medizinisches Produkt wie das Land, argumentiert er. Dazu hätte der ÖVP-Funktionär keine Berechtigung besessen.

Hattmannsdorfer: „Wer schimpft, der kauft“

Schlechten politischen Stil wirft der Landesgeschäftsführer der ÖVP, Wolfgang Hattmannsdorfer der SPÖ vor. Tagelang habe sie bereits widerlegte Falschinformationen verbreitet und sei auch noch in die Privatsphäre von Menschen eingedrungen, nur um Parteipolitik zu betreiben. In einer Aussendung appellierte Hattmannsdorfer an die SPÖ-Landesvorsitzende Birgit Gerstorfer, den schlechten Stil und den Wahlkampfmodus einzustellen und zur Sacharbeit zurückzukehren.

Lieferant geht in die Offensive

Auch der Betroffene Geschäftsmann meldete sich am Dienstag selbst zu Wort: Unter anderem sei die Behauptung, seine Firma "hätte mit Medizinprodukten gehandelt, falsch. Mehr dazu in Schutzausrüstung: Verkäufer widerspricht Vorwürfen