Kletterer in Klettersteig
pixabay/Hans
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Chronik

Staus auf den Bergen

Der Boom beim Bergsport hat sich in den letzten Wochen verstärkt. Bei beliebten Bergen und Klettersteigen kommt es mittlerweile zu regelrechten Staus. Die Bergretter bemerken den Andrang auch bei den Einsätzen, die um zehn bis 20 Prozent mehr geworden sind.

Die erste Hürde ist es oft schon, einen Parkplatz im Tal zu finden. Die zweite Hürde ist dann häufig, sein eigenes Tempo gehen zu können. Beides kommt derzeit besonders an sonnigen Tagen vor, etwa am Traunstein, dem Kleinen Sonnstein oder dem Klettersteig Mahdlgupf. Es ist schon die Rede von Staus auf den Bergen.

Besonders Klettersteige betroffen

„Überall dort, wo es eng er und schmäler wird, bildet sich ein Stau, das kann man auch am Berg erleben. Natürlich, die Klettersteige sind da ganz prädestiniert, weil hier ein Überholen oder Ausweichen oder Gegenverkehr sehr schwierig zu bewerkstelligen ist, aber auch bei beliebten Wanderungen kommt es zu sehr überfüllten Situationen, nur dort kann man sich meist leichter aus dem Weg gehen“, so Christoph Preimesberger, der Chef der Bergrettung Oberösterreich.

Bergrettung, Helfer beim Transport eines Patienten (Training)
bergrettung.at
Das Transportieren von Verletzten wird immer wieder trainiert.

Immer mehr suchen Geheimwege

Ausreichend Abstand zu halten, ist dabei eine Herausforderung. Dieser Umstand sowie die Tatsache, dass Wanderer die Natur und die Berge in Ruhe und ohne Hektik genießen wollen, lassen immer mehr Menschen nach Geheimwegen suchen. Markierte Wanderwege zu verlassen, davor warnt die Bergrettung. „Der Trend nach Individualität und Alleinsein ist nach wie vor gegeben“, so Preimesberger. Auf etablierten Routen werde das schwieriger, daher komme es dazu, dass viele Wanderer alte Steige, Jägersteige oder nicht mehr markierte Steige suchen würden. „Das kann aber sehr schnell schlimm ausgehen, wenn man da den Weg verliert und in wirklich ausgesetztes, gefährliches Gelände kommt“, so Preimesberger.

Elf Bergsportler sind heuer in Oberösterreich bereits tödlich verunglückt. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2019 waren es 14 Alpintote.