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Coronavirus

CoV-Folgen: Firmenpleiten und Schuldenfalle

Kreditschutzverbände rechnen infolge der CoV-Krise mit einem Fünftel mehr Firmenpleiten. Auch die Erwartungen der Schuldnerberatung sind düster: Als Folge von Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit würden mehr Menschen in die Schuldenfalle rutschen.

Man erwarte, dass in den kommenden sechs bis zwölf Monaten eine wesentliche Verschlechterung für breite Bevölkerungsschichten eintreten werde, so Thomas Berghuber, Geschäftsführer der Schuldnerberatung. Man rechne mit 40 Prozent mehr Klienten. „Jetzt wird es voraussichtlich auch Menschen treffen, die wirtschaftlich passabel situiert sind, die aber Schulden haben für Wohnraumschaffung oder ein Leasingauto“, so Berghuber.

Probleme trotz seriöser Raten-Planung

Viele dieser Menschen hätten geplant, wüssten, wie viel Geld im Monat verfügbar und welche Rate möglich sei. „Wenn jetzt vom Monatseinkommen plötzlich 20 Prozent kurzarbeitsbedingt fehlen oder 40 Prozent arbeitslosenbedingt, dann ist das sehr häufig jene Rate, die seriös geplant wurde für die Rückzahlungen.“ Nach Ablauf der Stundungen werde es bei reduziertem Einkommen in vielen Fällen jedenfalls Probleme geben, so Berghuber.

Anstieg der Firmenpleiten erwartet

Die Firmenpleiten waren 2019 in Oberösterreich mit 570 Insolvenzen auf einem historischen Tiefstand. Heuer dürfte diese Zahl kräftig ansteigen. Vor allem die Branchen Tourismus, Gastronomie und Einzelhandel werden laut Kreditschutzverband (KSV) betroffen sein, und dort wiederum jene Unternehmen, die schon vorher wirtschaftlich auf schwachen Beinen standen. Die Hilfspakete der Regierung hätten einen „Insolvenz-Tsunami“ verhindert, heißt es vom KSV – zumindest vorerst.