Polizeibus mit Einschusslöchern
laumat.at/Matthias Lauber
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Altmünster

Tödlicher Schusswechsel mit Polizei

In Altmünster ist in der Nacht auf Sonntag ein 50-jähriger Mann bei einem Schusswechsel mit der Polizei getötet worden. Der Mann kündigte bereits im Vorfeld eine Verzweiflungstat an und schoss dann mehrmals auf einen Kleinbus der Polizei.

Gegenüber mehreren Personen kündigte der 50-Jährige aus dem Raum Altmünster Samstagabend an, sich etwas antun zu wollen. Dann packte er zwei Faustfeuerwaffen in sein Auto und fuhr los. Beide Waffen besaß der bisher unbescholtene Mann legal. Angehörige alarmierten die Polizei, diese fahndete ab etwa 21.45 Uhr nach dem Mann. Dabei wurde auch versucht, das Handy des Mannes zu orten. In Altmünster entdeckt eine Streife schließlich das Auto des Gesuchten.

Auf Fahrerseite von Polizeibus geschossen

Die Polizisten versuchten, den Mann aufzuhalten, der 50-Jährige ignorierte sie aber völlig. Schließlich gab ein Beamter einen Schuss auf einen Hinterreifen ab und zwang damit den Mann zum Anhalten. Dieser sprang aus seinem Auto und eröffnete sofort das Feuer auf den Bus der Polizisten. Mehrere Schüsse durchschlugen die Windschutzscheibe. Die beiden Beamten blieben aber weitgehend unverletzt, nur die Fahrerin wurde leicht am Handgelenk verletzt.

Polizeibus mit Einschusslöchern
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Die Einschusslöcher auf der Windschutzscheibe sind deutlich zu erkennen

50-Jähriger von mehreren Schüssen getroffen

Der Beifahrer des Polizeibusses, ein Beamter der Diensthundestaffel, erwiderte das Feuer des 50-Jährigen und traf ihn mehrmals. Der Mann starb noch am Einsatzort. Die Ermittlungen führt nun – wie in solchen Fällen durchaus üblich – das Landeskriminalamt Niederösterreich aus Gründen der Unbefangenheit.

Einsatzfahrzeuge am Tatort
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Ein Großaufgebot an Einsatzkräften war in der Nacht am Tatort

Staatsanwaltschaft geht von bewusster Handlung aus

Bei der Staatsanwaltschaft Wels liegt der Verdacht nahe, dass der Mann bewusst auf die Polizisten geschossen haben könnte, um diese zum Zurückschießen zu zwingen und damit seinen eigenen Tod herbeizuführen. Ein Experte für Ballistik wird den Schusswechsel analysieren, weiters wurde die Obduktion des 50-Jährigen angeordnet. Das Ergebnis wird für Montag erwartet. Um den Tathergang zu rekonstruieren, werden zudem die betroffenen Fahrzeuge und der Tatort kriminaltechnisch untersucht. Weitere Erkenntnisse sollen die Einvernahmen der Beamten und auch die Untersuchung der Leiche bringen.

Warum der Oberösterreicher sich offenbar das Leben nehmen wollte, darüber gab es zunächst Mutmaßungen. Den Ermittlern sind Hinweise zu Ohren gekommen, wonach sowohl finanzielle als auch familiäre Probleme der Auslöser dafür gewesen sein könnten. Aber auch zu diesem Thema seien die Befragungen abzuwarten, erklärte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Wels, Christoph Weber.

Anmerkung der Redaktion

ooe.ORF.at gestaltet die Berichterstattung über Suizide bewusst zurückhaltend und verzichtet, wo es möglich ist, auf Details. Wenn Sie sich selbst von Suizidgedanken betroffen fühlen, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge unter der kostenlosen Nummer 142.