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APA/Hans Klaus Techt
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Wirtschaft

Steiniger Weg zu Förderungen

Das Krisenpaket der Bundesregierung für die Wirtschaft ist groß: Comeback-Bonus, Härtefallfonds, Notfallfonds, etc. Besonders für Kleinbetriebe ist das oft ein „Förderdschungel“, den zu durchschauen ohne Steuerberater für viele schwer ist.

Der Weg zur Förderung ist für viele steinig und schwer. Das beginnt oft beim Ausfüllen des Antrags. Fast ein Viertel der Kleinbetriebe blitzte seit April mit seinen Förderungsansuchen bei der Wirtschaftskammer überhaupt ab. Und auch jene, die Geld erhielten, saßen zuvor oft lange vor dem Computer und benötigten Hilfe – wenn nicht vom Steuerberater, dann aus der Familie. „Gott sei Dank hab’ ich eine Frau, die sich wirklich da reingetigert hat und sich Nächte um die Ohren geschlagen hat, sodass sie das einigermaßen verstanden hat, weil es gab halt alle paar Stunden Änderungen“, so der Linzer Musikalienhändler Karl Danner.

Auch Steuerberater gefordert

Auch die Steuerberater waren bei den laufenden Änderungen gefordert. „Man hat wirklich am Ball bleiben müssen“, so Steuerberaterin Maria Winklhofer. „Wir in der Kanzlei haben das so geregelt, dass wir dann eine Task Force aufgestellt haben. Die hat wirklich nichts anderes zu tun, als sich darum zu kümmern, was es Neues gibt, welche Änderungen es gibt.“

„Wirklich sehr, sehr kompliziert“

Härtefallfonds, Kredite, die nur teilweise zurückgezahlt werden müssen, Steuerstundungen, Kurzarbeit – das Maßnahmenpaket der Regierung ist riesig. Manche Förderung schließe eine andere wieder aus. „Somit war das wirklich sehr, sehr kompliziert“, so Danner.

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„Comeback-Bonus“, „Härtefallfonds“, „Notfallfonds“ und wie sie alle heißen: Das Krisenpaket der schwarz-grünen Bundesregierung für die Wirtschaft ist so weit gefasst, dass sich besonders Kleinbetriebe im undurchsichtigen Förderdschungel kaum noch auskennen können. Ohne Steuerberater wären viele oft nicht einmal in der Lage, das Förderungsformular auszufüllen.

„Jeder hat im Ohr gehabt: ‚Koste es, was es wolle“ und ‚Jedem wird geholfen‘. Und mit diesen Aussagen im Ohr haben viele geglaubt, es gibt sehr viel sehr schnell. Sehr viel sehr schnell hat es eben nicht gegeben“, so Steuerberaterin Winklhofer. Die Wirtschaftskammer tut eh, was sie könne, so der Linzer Fotograf Jakob Lehner. Aber: „Dass wirklich jemand den Durchblick hat, das Gefühl hat man nicht.“

Steuerberater Markus Raml war in Oberösterreich heute zu Gast, um über den „Förderdschungel“ und dessen Auswirkungen vor allem auf Kleinbetriebe zu sprechen.

Steuerberater Markus Raml zum Förderdschungel der Bundesregierung

Markus Raml gibt Tipps, wie sich Kleinunternehmer im undurchsichtigen Förderdschungel der Bundesregierung am besten verhalten sollten.