Das Landesgericht Wels
ORF.at/Roland Winkler
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Chronik

Kein Urteil in Missbrauchsprozess

Im Prozess gegen den Arzt, dem vorgeworfen wird, mehr als 100 Buben sexuell missbraucht zu haben, wird es am Mittwoch doch kein Urteil geben. Aufgrund der Erörterung der Sachverständigengutachten wird der Prozess länger dauern als geplant.

Vor Gericht steht ein 56-jähriger Arzt aus dem Salzkammergut, der 109 Buben sexuell missbraucht haben soll. Eigentlich wäre für Mittwoch das Urteil geplant gewesen. Nächster Verhandlungstermin ist der 17. Juni. An diesem Tag soll es auch ein Urteil geben. Dem Angeklagten drohen 5-15 Jahre Haft.

„Sexuelle Aufklärung pubertierender Burschen“

Der 56-Jährige bekennt sich zum Großteil der Vorwürfe schuldig, vor allem zu den Handlungen, die er an den Buben vorgenommen haben soll. Der Angeklagte spricht aber von „sexueller Aufklärung pubertierender Burschen“. Die jüngsten der 109 Opfer waren sieben Jahre alt, insgesamt 40 waren jünger als 14.

Psychische Folgen: Scham und Vertrauensverlust

Die Buben hätten mit einem enormen Vertrauensverlust zu kämpfen, so ihre juristischen Vertreter. Sie hätten dem Arzt vertraut und würden sich schämen – manche leiden schwer unter den psychischen Folgen der Übergriffe.