Insolvenz
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Wirtschaft

Weniger Insolvenzen im ersten Halbjahr

Obwohl viele Geschäfte wochenlang zu hatten, ist die Zahl der Firmenpleiten im ersten Halbjahr stark zurückgegangen. Das zeigt eine Erhebung des Alpenländischen Kreditorenverbandes (AKV). Eine Insolvenzwelle im Herbst hält der AKV für wahrscheinlich.

Die Zahlen aus dem ersten Halbjahr hätten nichts mit der Realität zu tun, es drohe eine massive Insolvenzwelle, warnt die Gläubigerschutzorganisation AKV. Seit den behördlichen Schließungen im Zuge des Lock-downs seien die Insolvenzanträge zurückgegangen, so Cornelia Wesenauer vom AKV. „Das kann sicher nicht die wirtschaftliche Realität der Unternehmen in Österreich derzeit darstellen.“ Das gelte für Oberösterreich ebenso wie für Gesamtösterreich. Konkret schlitterten in Oberösterreich im ersten Halbjahr 2020 223 Unternehmen in die Pleite. Das ist ein Viertel weniger als im Vorjahr.

Insolvenzwelle im Herbst erwartet

Die Experten des AKV vermuten, dass die Coronavirus-Gesetze der Grund dafür seien, denn wenn Unternehmen sich durch die Schließungen der vergangenen Wochen überschuldet hätten, müssten sie nicht mehr zwingend Insolvenz anmelden. Das heiße aber nicht, dass es den Unternehmen deshalb auch wirklich besser gehe. „Wir rechnen damit, dass diese ganzen Unternehmen, die aufgrund der Coronavirus-Krise eventuell in die Überschuldung oder Insolvenzfall hineingeschlittert sind, dann mit Herbst nachkommen werden und dann eine Insolvenzwelle kommen wird“, so Wesenauer.

Auch weniger Privatkonkurse

Diese Insolvenzwelle könnte es auch bei den Privatkonkursen geben. In Oberösterreich gab es im ersten Halbjahr etwas mehr als 500 Privatkonkurse, auch das ist ein Drittel weniger als im Vorjahr.