CoV-Test Genspeed
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Coronavirus

CoV-Schnelltests aus dem Mühlviertel

Ein Start-up aus Rainbach im Mühlkreis (Bezirk Freistadt) hat ein Verfahren entwickelt, mit dem in Zukunft Covid-19-Tests innerhalb von 15 Minuten durchgeführt und ausgewertet werden können sollen. Der erste soll im Juli auf den Markt kommen.

Insgesamt sollen von der Medizintechnikfirma Genspeed Biotech aus Rainbach im Mühlkreis drei verschiedene Tests auf den Markt kommen; als erstes ein Antikörpertest Ende Juli, der zeigt, ob bereits eine Covid-19-Erkrankung durchgemacht worden ist.

Genspeed möchte Testungen schneller, einfacher und von Laboren unabhängig machen. Geschehen soll dies mithilfe eines Test-Geräts und des im Haus entwickelten Test-Chips.

Testgerät Genspeed
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Mithilfe dieses Geräts und des im Mühlviertel entwickelten Chips sollen innerhalb kurzer Zeit Testergebnisse vorliegen.

Der Antikörpertest zeigt an, ob die Testperson in der Vergangenheit schon mit dem Coronavirus in Kontakt war und Antikörper gebildet hat.

Max Sonnleitner mit dem von Genspeed mit dem Chip zum CoV-Testen
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Max Sonnleitner, Vorstandsvorsitzender von Genspeed Biotech, mit dem von dem Firma entwickelten Chip.

Innerhalb von 15 Minuten bekomme man mit dem neuen Test nicht nur eine Aussage darüber, ob man Antikörper in sich habe, sondern auch, wie viele, so Max Sonnleitner, der Vorstandsvorsitzende von Genspeed Biotech. „Sie kriegen die zusätzliche Aussage: Es ist ein niedriger Titer oder eine niedrige Konzentration, mittel oder hoch. Das heißt: Wie gut sind Sie geschützt?“, so Sonnleitner. Es gebe zwar Streifchentests am Markt, die seien aber schlecht.

Mühlviertler mit einzigartigem Covid-19-Test

Ein Start-up-Unternehmen aus Rainbach im Mühlkreis hat ein weltweit einzigartiges Verfahren entwickelt, mit dem in Zukunft Covid–19-Tests innerhalb von 15 Minuten durchgeführt und ausgewertet werden können.

Die bisherigen Testreihen würden zeigen, dass der Antikörper-Test eine hohe Verlässlichkeit habe. Die Anwendungsbereiche seien vielfältig. Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) nannte bei einem Presserundgang durch das Unternehmen die mobile Pflege, die Grenzen und den Flugverkehr als mögliche Einsatzgebiete. „So lange diese Krankheit da ist, wird es um den Testeinsatz gehen und vor allem um schnelle Ergebnisse“, so Stelzer.

Auch Kombi-Test zum Patent angemeldet

Das vier Jahre alte Start-up meldete bereits weitere Tests zum Patent an: Einen Covid-19-Schnelltest, der ebenfalls innerhalb von 15 Minuten eine Erkrankung anzeigt und in der zweiten Jahreshälfte auf den Markt kommen soll, sowie einen Kombitest, der beide Testarten in sich vereint. Das wäre eine Weltneuheit.

Produktion steigern

Bis zu 250 Testchips werden derzeit täglich noch im Haus produziert. Im Rahmen eines EU-Projekts sei man daran, in weitaus größerer Zahl zu produzieren. „Da werden dann bis zu 250 Chips pro Minute vom Band fallen“, so Sonnleitner. Erhältlich sein wird der Antiköper-Test zunächst beim Hausarzt. Der Preis soll zwischen 30 und 50 Euro betragen.