Ein Rehkitz im hohen Gras
Jagdverband NÖ
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Landwirtschaft

Drohnen retten Rehkitze vor dem Mähtod

Jedes Jahr kommen bei den Mäharbeiten im Frühjahr unzählige Rehkitze ums Leben oder werden schwer verletzt. In Nebelberg (Bezirk Rohrbach) setzt die Jägerschaft mittlerweile auf eine Drohne, um die Kitze rechtzeitig aufzuspüren und zu schützen.

Schon 15 Rehkitze sind in der Mühlviertler Gemeinde Nebelberg heuer gerettet worden, so Jäger Heinrich Hauer. Er fliegt mit einer Drohe die zu mähenden Wiesen ab: „Man gibt die GPS-Daten der Wiesen ein, fliegt drüber und sieht mittels Wärmebildkamera, wo sich ein Reh befindet.“

Gitterbox wird über Rehkitz gestürzt

Vor allem Rehkitze verstecken sich gerne im hohen Gras, weil sie dort vor Füchsen oder anderen Wildtieren geschützt sind, so Hauer: „Wenn man ein Rehkitz aufspürt, stürzt man eine Gitterbox über das Tier, und der Bauer mäht um diese Box herum. Denn wenn es davonläuft, versteckt es sich auch meistens wieder in der Wiese.“

1.000 Hektar Wiesen abgeflogen

Rund 1.000 Hektar Wiesen ist der Jäger heuer in und um Nebelberg mit seiner Drohne abgeflogen. Ein Einsatz, der nicht nur den Jägern, sondern auch den Bauern hilft, so Hauer: „Es ist auch für die Landwirtschaft ein großes Problem, wenn tote Tiere bei der Silage auftauchen.“

Auch Hunde, Sirenen oder Scheuchen im Einsatz

Dass mit Drohnen Rehkitze aufgespürt werden, ist noch eher selten. Vor drei Jahren etwa haben sich in Bad Zell (Bezirk Freistadt) Jäger und Bauern zusammengetan, um mit Drohnen nach den Kitzen zu suchen. Üblicherweise wird mit Hunden gesucht oder eine Sirene auf dem Mähwerk oder im Feld aufgestellt. Auch raschelnde oder blinkende Scheuchen sollen die Kitze aus der Wiese vertreiben.