Kuh, Milchflaschen
APA/dpa/Karl-Josef Hildenbrand
APA/dpa/Karl-Josef Hildenbrand
Landwirtschaft

Klimaschutz: IG Milch formuliert Basismanifest

Zum bevorstehenden Weltmilchtag hat die IG Milch Leitlinien für eine künftige Milchwirtschaft veröffentlicht. In dem sogenannten Basis- und Richtungsmanifest gehe es um eine klima- und umweltgerechte Bewirtschaftung und Produktion, so die IG Milch.

Seit vielen Jahren geht die IG Milch andere Wege, ist für jahrzehntelang gepflogene Strukturen, für Kammern und Politik oft unbequem, hat aber vermutlich gerade deshalb einiges bewegt. So kam vor 14 Jahren die Marke „a faire Milch“ heraus, die Bauern einen adäquaten Milchpreis und den Konsumenten ein regionales Produkt garantieren soll.

Am Montag präsentierte die IG Milch neue Überlegungen zur Zukunft der Milchproduktion in Österreich und nannte das ganze Manifest. Es besteht aus sieben Punkten und zielt vor allem auf Regionalität und Umweltbewusstsein ab.

Wer ist die IG Milch?:
Die „Interessensgemeinschaft IG Milch“ ist ein Zusammenschluss von Landwirten, die sich selbst als parteilos und unabhängig, ohne Mitgliedschaft in einer Kammer oder Genossenschaft bezeichnen.

Rohmilchpreis sichern, weniger Spritzmittel

Ganz oben steht dabei ein für die Bauern gesicherter Rohmilchpreis von 50 Cent pro Liter im konventionellen und 70 Cent im Biobereich – vor allem für kleine Betriebe bis 30 Milchkühe. Gleichzeitig will die IG Milch den Kraftfutteranteil in den Ställen auf 20 Prozent des derzeitigen Niveaus senken. Das wären 200 Kilogramm pro Jahr und Kuh weniger. Drittens sollen Spritzmittel und Kunstdünger deutlich reduziert werden und die Dauerwiesen wieder mehr Platz bekommen. Das würde die Humusbildung fördern. Viertens: eine Regionalisierung von Produktion und Verarbeitung, weiters eine Förderung für Direktvermarkter und für neue Formen der Zusammenarbeit zwischen landwirtschaftlichen Betrieben.

Neues Berechnungsmodell ab Herbst

Und siebentens will die IG Milch in mindestens 50 Betrieben ab Herbst ein Projekt starten, bei dem die Berechnung von Kosten, Ertrag und Nachhaltigkeit auf neue Beine gestellt werden soll. Mitgerechnet werden sollen da auch Faktoren wie die Sorgfalt gegenüber der Natur und der Umwelt bei der Bewirtschaftung. Denn, so betonen die Verantwortlichen der IG Milch, langfristig seien so produzierte Lebensmittel nicht teurer als andere, sondern würden mittel- und langfristig Klima und Umwelt und damit unsere Lebensgrundlage schützen.