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Linzer Autokino startet am Samstag

Ab Samstag gibt es in Linz wieder ein Autokino – und zwar auf dem Gelände, auf dem üblicherweise der Urfahraner Jahrmarkt Platz findet. Die Arbeiten an dem riesigen Bildschirm, der am Donauufer aufgestellt wird, sollen am Dienstag beginnen.

220 Fahrzeuge werden vor der 16 mal neun Meter großen LED-Leinwand Platz haben. In jedem Auto dürfen zwei Personen sitzen. Von dieser Regel sind nur Familien mit Kindern ausgenommen. Um die Anrainer vor Lärm zu schützen, wird der Filmton auf die Autoradios übertragen. „Die Stadt Linz hatte das Luxusproblem, aus drei Bewerbern auszuwählen“, so Vizebürgermeister und Infrastrukturreferent Markus Hein (FPÖ) am Montag bei der Präsentation. Den Zuschlag erhielten nun der Kinobetreiber Hollywood Megaplexx, die Veranstaltungsfirma Koop ist für die Technik verantwortlich.

Autokino auf diesen Sommer begrenzt

Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ), der anfangs kein Freund der „old school“-Idee gewesen sei, wie er sagt, steht inzwischen auch hinter dem Projekt. So könnte der Eventbranche, die noch lange Zeit unter den CoV-Beschränkungen zu leiden habe, eine Alternative angeboten werden. Auch ÖVP-Vizebürgermeister Bernhard Baier freute sich über die „Renaissance des Autokinos“, da somit zumindest „temporär eine bessere Auslastung des Jahrmarktgeländes“ erreicht werde. Eines betonten die drei Stadtpolitiker in der gemeinsam Videokonferenz: Das Autokino werde keine Dauereinrichtung, sondern sei auf diesen Sommer begrenzt.

Vorerst zwei Filme pro Abend

An sieben Tagen der Woche laufen täglich um 18 und 21 Uhr Filme, Programm und Tickets gebe es online. Parkwächter weisen die Autos dann vor Vorstellungsbeginn den Stellplätzen zu. Hier gelte die Regel: Wer zuerst kommt, malt zuerst. Bei einem mobilen Stand auf dem Jahrmarktgelände kann man Snacks wie Popcorn und Getränke kaufen. Nach einem Monat Spielzeit werde entschieden, ob die Anzahl der Vorstellungen beibehalten werde.

Kritik aus Klimagründen von Grünen und Neos

Kritik an der Art Unterhaltung kommt von den Grünen und Neos. „Während wir uns seit Jahren dafür einsetzen, dass die Schiffe endlich an den Strom angeschlossen werden, um Lärm und Abgase zu reduzieren, sollen jetzt die Bewohner durch ein neues Autoprojekt zusätzlich belastetet werden. Das ist absurd, da fühlt man sich wie im falschen Film“, so Umweltstadträtin Eva Schobesberger (Grüne). „Das ist – als ausgerufene Klimahauptstadt – nicht nur ein komplett falsches Signal, sondern wieder einmal unerträglich unprofessionelle Stadtentwicklung“, so Neos-Fraktionsvorsitzender Lorenz Potocnik.