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ORF/Berger
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Coronavirus

Blindenverband in finanzieller Notlage

Die CoV-Krise hat auch viele gemeinnützige Vereine in Turbulenzen gebracht – unter anderem den Blinden- und Sehbehindertenverband Oberösterreich. Er steht vor großen finanziellen Problemen, weil derzeit kaum Spenden eingenommen werden.

Rund drei Prozent der Bevölkerung leiden unter schweren Sehbehinderungen oder sind blind. Für diese Menschen ist der Blinden- und Sehbehindertenverband Oberösterreich ein wichtiger Ansprechpartner und Helfer.

Hilfe in Krise besonders nötig

Gerade in einer Zeit mit Ausgangsbeschränkungen und Abstandsvorschriften brauchen viele der Mitglieder Rat und Hilfe, denn nicht jeder kann von Angehörigen versorgt werden. Der Verband kümmert sich um Einkaufshilfen, organisiert Fahrten zu Arztterminen oder liefert Medikamente ins Haus – das alles kostet Geld.

Spenden bleiben aus

Doch Geld ist derzeit knapp, denn wegen der Krise sind die Spenden, durch die der gemeinnützige Verein seine Servicetätigkeiten finanziert, fast völlig ausgeblieben. Die vier Mitarbeiter mussten in Kurzarbeit geschickt werden. Den Betrieb im Büro und die Beratungstätigkeit halten Ehrenamtliche aufrecht – unter ihnen ein ehemaliger Zivildiener, ein neuer wurde nicht zugeteilt. Weil gemeinnützige Vereine auch keine Rücklagen bilden dürfen, die größer als zwei Jahresbudgets sind, komme der Blinden- und Sehbehindertenverband finanziell deutlich an seine Grenzen, so Obmann Alexander Niederwimmer. „Uns bringt unsere Gemeinnützigkeit in Gefahr und das bringt viele Vereine an den Rand“, so Niederwimmer.

Skepsis gegenüber Hilfspaket

Die Ankündigung der Regierung, Vereine mit einem 700 Millionen Euro Paket zu unterstützen, wird zwar begrüßt, doch bei Niederwimmer bleibt Skepsis. „700 Millionen für Sportvereine, Sozialvereine, Kulturvereine, Kulturschaffende – da wird nicht recht viel übrig bleiben für die Einzelnen.“ Der Blinden- und Sehbehindertenverband nahm auch bereits mit dem Sozialressort des Landes Oberösterreich Gespräche wegen finanzieller Hilfe auf. Von dort sei zumindest die Zusage gekommen, den Antrag rasch zu bearbeiten.