Reifenspuren auf Straße
laumat.at / Matthias Lauber
laumat.at / Matthias Lauber

„Tuningnacht“ mit 2.000 Beteiligten aufgelöst

Es ist wohl vergleichbar mit dem GT-I Treffen in Kärnten, was sich in der Nacht auf Sonntag in Linz, Wels und im Bezirk Linz-Land abgespielt hat. Autorennen, Lärm, Anzeigen, Drogen und bis zu 2.000 Beteiligte – die Einsatzkräfte waren gefordert, das organisierte Treffen aufzulösen.

Über Soziale Netzwerke hatte die Tuningszene aufgerufen, sich in Asten (Bezirk Linz-Land) bei einem Einkaufszentrum zu treffen. 800 Autos und fast 2.000 Personen folgten diesem Aufruf. Gegen 22.00 Uhr war der Parkplatz voll – coronavirusbedingte Mindestabstände wurden missachtet, einige Fahrer standen unter Drogeneinfluss.

Treffen zunächst Richtung Wels verlagert

Erst als die Besucher die 14 Polizeistreifen bemerkten, löste sich die Masse auf. Zumindest hatte es den Anschein: Denn in den Sozialen Netzwerken riefen die Teilnehmer dazu auf, das Treffen Richtung Wels zu verlagern. Dort gingen die Anzeigen wegen Straßenrennen und Lärm dann etwa eine Stunde später gegen 23.00 Uhr los. Wieder hatten sich die Autofans am Parkplatz eines Einkaufszentrums versammelt und die Reifen wortwörtlich quietschen lassen – an die 100 Autos waren laut Polizei beteiligt.

Autorennen trotz Polizeikontrollen

Nachdem es den Beamten gelungen war, auch diese Versammlung aufzulösen, ging der Spuk aber trotzdem weiter. Und zwar gegen Mitternacht auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums in der Salzburger Straße in Linz. Mit Campingsesseln hatten es sich die Teilnehmer dort gemütlich gemacht. Trotz Polizeikontrollen gab es Autorennen auf der Straße und dröhnende Motoren. Wieder waren bei vielen Alkohol und Drogen im Spiel.

125 Anzeigen und 106 Organmandate

Viele zeigten sich laut Polizei schließlich aber einsichtig. Für die anderen ging es dann im Bereich der Trauner Kreuzung mit 250 Autos und an die 750 Personen weiter. Erst gegen 2.00 Uhr war dann aber endgültig Schluss. Insgesamt stellte die Polizei 125 Anzeigen aus und verhängte 106 Organmandate, viele wegen Verstoßes gegen die Coronavirus-Regeln, aber auch wegen Alkoholisierung und Drogenmissbrauchs.

Strafen „für diese rücksichtslosen Chaoten“

Der Linzer Sicherheitsstadtrat Michael Raml (FPÖ) hat am Sonntag eine Verschärfung des Strafgesetzes gefordert. „Bisher werden illegale Straßenrennen meist nur mit Geldstrafen geahndet. Wir brauchen, wie etwa in Deutschland, einen eigenen Strafbestand für illegale Autorennen“, betonte Raml in einer Aussendung. In den vergangenen Wochen sei es immer öfter zu solchen illegalen Rennen in Oberösterreich gekommen. „Dem muss sofort ein Ende gesetzt werden“, sagte der Sicherheitsstadtrat. Es brauche angemessene Strafen „für diese rücksichtslosen Chaoten“.

Autoabnahme wird geprüft

Raml unterstützt außerdem die Forderung von Verkehrslandesrat Günther Steinkellner (FPÖ), die Abnahme von Autos zu ermöglichen. Steinkellner will prüfen lassen, wie eine Fahrzeugabnahme rechtlich möglich wäre – mehr dazu in Autoabnahmen bei illegalen Straßenrennen (ooe.ORF.at).