Rotmilan
Matthias Schmidt
Matthias Schmidt
Chronik

Rotmilane vergiftet: Strenge Strafen angekündigt

Fünf vergiftete Rotmilane sind heuer schon in Oberösterreich gefunden worden. Die Polizei sucht nach den Verantwortlichen, die möglicherweise in Jägerkreisen zu finden sein könnten. Sollte sich das bewahrheiten, kündigt Oberösterreichs Landesjägermeister eine strenge Bestrafung an.

Schon im Vorjahr ist in Meggenhofen (Bezirk Grieskirchen) ein toter Rotmilan gefunden worden, heuer wurde ein zweites Tier entdeckt, das an einem mit Pflanzengift versetzten Köder verendet ist. Tote Greifvögel werden aber auch aus Utzenaich und Bad Schallerbach gemeldet.

„Teils veraltete Feindbilder werden gepflegt“

Besonders hart trifft das die Bemühungen der Vogelschutzorganisation birdlife, die seit 2016 versucht, Rotmilane in Oberösterreich wieder anzusiedeln. Auf die Frage, wer für das Vergiften von Wildtieren verantwortlich sein könnte, sagte Hans Uhl von birdlife: „Es ist Sache der Polizei, die Täterkreise zu ermitteln. Man muss aber sagen, dass es leider einzelne Jäger gibt, die veraltete und undifferenzierte Feindbilder gegenüber vielen Greifvögeln pflegen. Deshalb halte ich in Einzelfällen eine Tatbeteiligung durch Jäger für möglich.“

Umweltkriminalamt ermittelt bereits

Derzeit ist noch völlig unklar, wer die Giftköder ausgelegt und neben Greifvögeln auch eine Reihe anderer Tiere getötet hat. Viele Jahre habe es in Oberösterreich keine Giftleger mehr gegeben und die Jägerschaft sei erpicht darauf, dass in den Revieren keine Giftköder liegen, so Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner, der eindeutig klarstellt: „Falls sich herausstellen sollte, dass es tatsächlich ein Jäger oder mehrere Jäger waren, dann ist für uns klar, dass es eine strenge Bestrafung braucht. Und dass ganz klargestellt ist, dass solche Jäger in unseren Reihen in Zukunft nichts verloren haben.“ Das Umweltkriminalamt hat bereits mit Ermittlungen begonnen.