Vom Borkenkäfer bedrohtes Waldstück
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Wirtschaft

Mehr Lagerplätze für Holz

Die CoV-Krise hat auch den Kreislauf in der Holzindustrie durcheinandergebracht. Die Lager mit gutem Schnittholz sind voll, zugleich muss vom Borkenkäfer befallenes Holz schnell aus dem Wald gebracht und auch gelagert werden. Daher soll es nun mehr Platz geben.

Der Platz wird knapp – etwa im Sägewerk Ortner in Tragwein (Bezirk Freistadt) im Mühlviertel. Bis zu 50.000 Festmeter Holz werden dort pro Jahr verarbeitet, derzeit gebe es wegen der Coronavirus-Krise einen Stau, so Geschäftsführer Rudolf Ortner. „Wir haben ein Überangebot an Schadholz und auf der anderen Seite fehlen uns unsere internationalen Märkte“, so Ortner. Dort sei die Wirtschaft noch nicht wieder hochgefahren. Schnittholz, wie es beispielsweise beim Bau von Häusern eingesetzt wird, wird deshalb nicht benötigt.

Sechs neue Lagerplätze geplant

Das trifft die heimische Holzindustrie, denn etwa 60 Prozent der heimischen Schnittholzmenge wird ins Ausland geliefert. Das Holz bleibt vorerst in Oberösterreich. Zugleich kommt aber das vom Borkenkäfer befallene Schadholz aus den Wäldern und muss gelagert werden. Land Oberösterreich und Vertreter der Holzindustrie verständigten sich daher auf neue Lagerplätze.

Vier neue Lagerplätze werde es geben, die vom Waldbesitzerverband und damit von der öffentlichen Seite eingerichtet würden, so Agrarlandesrat Max Hiegelsberger (ÖVP). Zwei weitere Lagerplätze sollen von privaten Forstbetrieben eingerichtet werden. „Das heißt, mit Jahresende stehen zusätzlich 350.000 Festmeter Lagerfläche zur Verfügung“, so Hiegelsberger.

Appell: Mit Holz bauen

Auf den Lagerplätzen kann das Holz bewässert und damit haltbarer gemacht werden. Sie sollen in Naarn, Kopfing, Ottensheim und Laakirchen entstehen. Die Kosten tragen größtenteils Land, Bund und EU. Die Holzindustrie hofft jedoch, viel Holz auf dem heimischen Markt zu verkaufen. Sie appelliert an die öffentliche Hand, beim Bau von Schulen, Kindergärten, Musikheimen oder Feuerwehrhäusern, Holz einzusetzen.