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Coronavirus

KUK testet Penninger-Medikament

Das Kepler Universitätsklinikum (KUK) in Linz ist eines von weltweit 16 Spitälern, in denen nun ein vom Oberösterreicher Josef Penninger mitentwickeltes Medikament gegen Covid-19 getestet wird. Das passiert im Rahmen einer klinischen Studie.

Der Wirkstoff soll die Krankheitsdauer verkürzen und Organschäden vorbeugen. Schon in den nächsten Tagen soll das neue Coronavirus-Medikament den ersten Covid-19-Patienten im KUK verabreicht werden – und zwar zweimal täglich per Infusion.

Kaum Nebenwirkungen

Nebenwirkungen soll das vom aus dem Innviertel stammenden Genetiker Penninger mitentwickelte Präparat fast keine haben, dafür aber die Coronaviren abblocken, so der Vorstand der Lungenklinik am KUK, Bernd Lamprecht. „Konkret ist es möglich, mit dieser Substanz die Viren am Eindringen in menschliche Zellen zu hindern und damit ihre Vermehrung zu unterbinden. Das kann den Erkrankungsverlauf sehr günstig beeinflussen“, so Lamprecht.

Wenn die klinische Studie positive Wirkung zeigt, hofft Lamprecht, dass das Penninger-Medikament ab der zweiten Jahreshälfte auch weiteren Coronavirus-Patienten zur Verfügung steht und nicht nur Studienteilnehmern.

Desinfektion der Rachen- und Nasenschleimhaut

Auch ein Linzer Apotheker und zwei weitere Pharmazeuten haben den Kampf gegen das Coronavirus aufgenommen. Unterstützt von der Apothekerkammer wollen sie das Virus dort bekämpfen, wo es sich am stärksten vermehrt, so Martin Duftschmid, Apotheker aus Linz-Urfahr. „Wir haben uns mit führenden HNO-Ärzten zusammengetan und hatten die Idee, dass wir durch geeignete und nebenwirkungsfreie Desinfektionsmittel in der Rachen- und Nasenschleimhaut die Vermehrung des Coronavirus möglichst gering halten können“, so Duftschmid.

Impfung erst 2021

Covid-19-Spezialist Bernd Lamprecht vom Kepler Universitätsklinikum sieht positive Effekte in der Befeuchtung von Rachen- und Nasenbereich vor allem während der Heizperiode. „Es kann sein, dass man die Viruslast reduzieren, aber möglicherweise eine Ansteckung nicht verhindern kann“, so Lamprecht. Das Coronavirus in Schach halten können werde wohl erst eine Schutzimpfung. Mit dieser rechnet Lamprecht erst 2021.

59 Tote in Oberösterreich

Die Zahl der Todesfälle in Oberösterreich stieg am Dienstag um einen auf 59. Ein 83-jähriger Mann aus dem Bezirk Eferding starb im Klinikum Wels-Grieskirchen. Er hatte an Vorerkrankungen gelitten. Derzeit sind in Oberösterreich 36 aktuell an Covid-19 Erkrankte erfasst (Stand: Dienstag, 17.00 Uhr). 312 Menschen sind in Quarantäne. Seit Beginn der Krise starben 59 Menschen in Oberösterreich an oder mit Covid-19, 2.269 wurden positiv auf das Coronavirus getestet. Derzeit befinden sich 17 im Spital, drei auf Intensivstationen.

Erkrankte in Bezirken (Land OÖ, 5. Juli, 12.00 Uhr)

Linz-Stadt 108
Steyr-Stadt 1
Wels-Stadt 26
Braunau am Inn 10
Eferding 8
Freistadt 5
Gmunden 3
Grieskirchen 9
Kirchdorf 10
Linz-Land 122
Perg 23
Ried 15
Rohrbach 1
Schärding 4
Steyr-Land 1
Urfahr-Umgebung 22
Vöcklabruck 1
Wels-Land 24