Weitere Ukrainer könnten folgen. ÖVP-Außenminister Alexander Schallenberg hatte sich in einem Telefonat mit dem ukrainischen Vizepremierminister Wadym Prystajko vergangene Woche um die 800 Erntehelfer aus der Ukraine bemüht. In den vergangenen Tagen engagierte sich zudem die österreichische Botschaft in Kiew intensiv für die geplante Ausreise der infrage kommenden Ukrainer.
Erdbeerernte im Eferdinger Becken
„Voraussichtlich wird morgen in Linz der erste Flieger aus der Ukraine landen“, so Eva-Maria Gantar von der Abteilung Gemüsebau der Landwirtschaftskammer Österreich am Donnerstagnachmittag gegenüber der APA. Konkret sollen die 220 Ukrainer, die bei der Einreise auf das neuartige Coronavirus getestet werden sollen, bei der Gemüse- und vor allem auch der Erdbeerernte im Hauptanbaugebiet Eferdinger Becken tätig werden.
„Der Hauptfokus liegt auf Schlüsselarbeitskräften: Es geht um jene Arbeitskräfte, die in den Betrieben etwa dafür Sorge tragen, dass Sicherheitsstandards eingehalten und Fachkenntnisse umgesetzt werden“, so Gantar. Die Anzahl der Saisonarbeiter aus der Ukraine machte in den arbeitsintensiven Kulturen zahlenmäßig nur einen kleinen Teil aus, so Gantar.
Ob weitere Erntehelfer kommen, ist unklar
Wann und ob weitere Arbeitskräfte aus der Ukraine nach Österreich kommen werden, konnte die Vertreterin der Landwirtschaftskammer Österreich nicht sagen. Nach der Erdbeerernte, die in Oberösterreich bereits losging und die gut ins Laufen kommen müsse, werde man weitersehen, erklärte sie.
Ausnahme bei Landeverbot aus Risikogebieten
Der reguläre Flugverkehr in der Ukraine ist derzeit eingestellt, Charterflüge aus dem Land bedürfen einer Zustimmung der ukrainischen Regierung. Da die Ukraine seit dem 15. März vom österreichischen Gesundheitsministerium als „SARS-CoV-2 Risikogebiet“ behandelt wird, gab es in den letzten Wochen aber auch ein österreichisches Landeverbot für Flüge aus dem Land. Erst eine neue Verordnung von Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) sieht ab 1. Mai Ausnahmen für „Flüge zum Transport von Saisonarbeitskräften im Wirtschaftszweig Land- und Forstwirtschaft sowie Pflege- und Gesundheitspersonal“ aus Coronavirus-Risikogebieten, darunter auch aus der Ukraine, vor.
62 Erkrankte in Oberösterreich
Während seit Beginn der Krise 2.264 Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher positiv auf das Coronavirus getestet wurden, sind derzeit 62 erkrankt. Das geht aus dem Bericht des Krisenstabs des Landes am Donnerstag (Stand 17.00) hervor. 397 Menschen sind in Quarantäne, 25 im Krankenhaus, sieben auf Intensivstationen. 57 Menschen starben bisher an oder mit Covid-19.
Bundesweite Zahlen des Ministeriums
Die aktuellen bundesweiten Zahlen zu den gesamten positiven Testungen auf das Coronavirus können jederzeit unter dem folgenden Link auf der Website des Sozial- und Gesundheitsministeriums abgerufen werden:
- Amtliches Dashboard COVID19 (Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz)