Von einer Weichenstellung im oberösterreichischen Gesundheitswesen spricht Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP), das Land hat jetzt die Alleinherrschaft über das zweitgrößte Spital: „Es ist für unsere Gesundheitsholding und für das Land durchaus auch ein großer strategischer Vorteil, jetzt in diesem großen Klinikum alleine gestalten zu können.“
„Es gibt immer Reibungspunkte“
Denn bislang musste das Land beim Kepler-Klinikum alles mit der Stadt abstimmen, das fällt nun weg, so der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ): „Es gibt immer Reibungspunkte mit einem Minderheiteneigentümer und einem Mehrheitseigentümer. Und ich glaube, dass jetzt der geeignete Zeitpunkt gekommen ist, diese Strukturen klar zu trennen.“
Stadt Linz bleiben sechs Millionen Euro übrig
Die Stadt Linz hielt ihren Anteil, weil es in der 155-jährigen Geschichte des früheren AKH Linz schon immer so war. Jetzt besitzt das Land 100 Prozent am jetzigen Kepler-Klinikum. Finanziell bleiben der Stadt Linz noch sechs Millionen Euro übrig, die sie an das Land OÖ zahlen muss, so Landeshauptmann Thomas Stelzer.
Keine personellen Veränderungen
Personell ändert sich an der Spitze nichts, die für Gesundheit zuständige Landeshauptmannstellvertretrin Christine Haberlander (ÖVP) bleibt etwa Vorsitzende des Aufsichtsrats im Keplerklinikum: „Ich gehe davon aus, dass wir eine gute Versorgung für ganz Oberösterreich, aber auch für den Zentralraum bieten, auf Basisversorgung, aber auch auf universitären Niveau. Und dass wir das Universitätklinikum auch weiterentwickeln werden, auch als GmbH.“
„Gute Lösung“
Landeshauptmannstellvertreter Manfred Haimbuchner (FPÖ): „Ich persönlich sehe diese wechselseitigen Beteiligungen grundsätzlich kritisch. Deswegen ist es nicht nur ein richtiger Schritt gewesen, sondern für alle Seiten eine gute Lösung ist.“ Der Linzer Vizebürgermeister Bernhard Baier von der ÖVP sieht den Ausstieg der Stadt Linz aus dem Keplerklinikum als längst überfällig, weil die Beteilung der Stadt zu viel gekostet habe.