Arbeitsmarkt Arbeitslos Schild
APA/Herbert Neubauer
APA/Herbert Neubauer
politik

Solidarität am Tag der Arbeitslosen

Ganz im Zeichen der CoV-Krise steht der Tag der Arbeitslosen, der bereits traditionell vor dem 1. Mai, dem Tag der Arbeit, begangen wird. So verloren allein in Oberösterreich im März 24.000 Menschen ihren Job. Gefordert wird mehr Solidarität und mehr Geld.

Vertreter von Kirche, Parteien und Arbeitnehmer- und Hilfsorganisationen rufen deshalb zu Solidarität auf. Der Linzer Diözesanbischof Manfred Scheuer dankte vor allem jenen Menschen, die während des Herunterfahrens des täglichen Lebens aber gerade dieses am Laufen gehalten hätten, also Menschen im Gesundheitswesen, im Lebensmittelhandel oder in der Landwirtschaft.

Zeit für eine neue Solidarität

Viele von ihnen hätten jene gesellschaftliche Anerkennung erfahren, die im Alltag vor der Krise nicht selten untergegangen sei. Arbeiterkammer-Präsident Johann Kalliauer sagte, es sei Zeit für eine neue Solidarität. Denn die Krise würde neuerlich ärmere Menschen am härtesten treffen. Er forderte erneut die Anhebung des Arbeitslosengeldes auf 75 Prozent des Letztgehalts. Besondere Sorgen bereite ihm die Tatsache, dass gerade jüngere Menschen besonders stark von Kündigungswellen betroffen seien.

Volkshilfe fordert Grundeinkommen

Die Volkshilfe Oberösterreich forderte neben einem höheren Arbeitslosengeld auch ein bedingungsloses Grundeinkommen, denn bereits vor der Krise seien mehr als 14 Prozent der Österreicher armutsgefährdet gewesen. Ein bedingungsloses Grundeinkommen würde nicht nur eine massive Privatverschuldung verhindern, sondern gleichzeitig auch die Kaufkraft im Land erhalten, so der Vorsitzende der Volkshilfe, Michael Schodermayr.

Lage sei derzeit dramatisch

Auch der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) spricht sich für ein höheres Arbeitslosengeld aus, denn die Lage für arbeitslose Menschen sei derzeit dramatisch. Neben mehr Arbeitslosengeld plädieren die Grünen in einem ersten Schritt für einen pauschalierten Zuschlag von 90 Euro und einer monatlichen Verdreifachung des Familienzuschlags – zumindest für drei Monate, so die Arbeitsmarktsprecherin der Grünen Ulrike Schwarz.​

Die Grünen werden ihren traditionellen Betriebsbesuch zum Tag der Arbeit auch heuer durchführen, haben ihn aber bereits auf Donnerstag vorverlegt, weil das Unternehmen morgen geschlossen hat. Konkret wird der Grüne Landessprecher Stefan Kaineder am frühen Donnerstagnachmittag corona-bedingt in ganz kleinem Rahmen ein Holzbauunternehmen in Schwanenstadt besuchen.