Politik

AK: Mehr Arbeitslosengeld und Stiftung

Die Arbeiterkammer Oberösterreich fordert vom Land einen Zuschuss zum Arbeitslosengeld, weil die derzeitigen Beträge für viele kaum zur Existenzsicherung ausreichten. Daneben wird auch die Schaffung einer „Corona-Arbeitsstiftung“ angeregt.

Etwas mehr als 66.000 Arbeitslose waren im März in Oberösterreich beim AMS gemeldet. Im Schnitt lag laut Arbeiterkammer im März das Arbeitslosengeld in Oberösterreich bei 980 Euro pro Monat und damit weit unter dem internationalen Durchschnitt. In Österreich werden in der Regel 55 Prozent des bisherigen Nettoeinkommens ausgezahlt, in Deutschland 59, in Schweden 73 und in Belgien sogar 91 Prozent, so die Angaben der AK. Gefordert wird daher eine Erhöhung auf mindestens 75 Prozent.

Unterstützung von Seiten des Landes

Um zumindest die Arbeitslosen in Oberösterreich in den kommenden drei Monaten besser zu unterstützen, fordert Oberösterreichs AK-Präsident Johann Kalliauer Unterstützung von Seiten des Landes. Das 580-Millionen-Euro-Maßnahmenpaket sei „grundsätzlich positiv, aber auch die vielen Arbeitsuchenden haben sich einen höheren Stellenwert im Landesbudget verdient.“ Kalliauer schlägt daher einen OÖ-Erste-Hilfe-Fonds für Arbeitslose vor.

Kalliauer: Bund wird nachziehen

Laut Berechnungen der Arbeiterkammer würde es 24 Millionen Euro pro Monat kosten, um das Arbeitslosengeld in Oberösterreich auf 75 Prozent des Nettoverdienstes anzuheben. Diese Ausgaben würden sich laut AK zu einem Fünftel selbst finanzieren, weil viel Geld wieder in die Volkswirtschaft zurückfließe.

Es gehe ihm nicht darum, dass das Land Oberösterreich für immer Teile des Arbeitslosengeldes übernehmen soll, „aber ich glaube, wenn einzelne Bundesländer vorangehen, dann wird auch der Bund nachziehen“, sagte Kalliauer bei einer Pressekonferenz am Mittwoch. Es müssten vor allem Länder vorangehen, die aufgrund ihrer wirtschaftlichen und ihrer Budgetsituation dazu in der Lage sind, so der AK-Präsident.

Fachkräfte in Stiftung ausbilden

Als längerfristige Hilfe forderte Kalliauer auch die Gründung einer „Corona-Arbeitsstiftung“, in der Arbeitslose weiter geschult werden, was für die AK auch ein wertvoller Beitrag im Kampf gegen den Fachkräftemangel wäre.