Hotelzimmer
pixabay/stevepb
pixabay/stevepb
Coronavirus

Tourismusbetriebe vor Öffnung

Auf einen „McDonald‘s-Effekt“ hofft die Gastronomie angesichts der Wiedereröffnung ihrer Lokale Mitte Mai. Es gebe erste Reservierungen. Die Hoteliers dürfen Ende Mai aufsperren, erste Reaktionen sind positiv. Details zu den Bestimmungen fehlen noch.

Was sich vor einigen Tagen vor Fast-Food-Filialen von Mc-Donald’s abgespielt hat, gibt den oö. Gastronomen Anlass zu großer Hoffnung, so Wirtesprecher Thomas Mayr-Stockinger gegenüber der APA am Montag. Die Nachfrage nach Burger und Pommes war so groß, dass sogar die Polizei ausrücken musste, um alles wieder in geordnete Bahnen zu lenken. Wartezeiten von über einer Stunde waren keine Seltenheit. Mehr dazu in Staus und Polizeieinsätze wegen Fast Food (ooe.ORF.at).

Viele Unwägbarkeiten

Ob man ab 15. Mai einen ähnlich großen Andrang wie dort erleben werde, bleibe abzuwarten. Aber bei den Reservierungen gebe es schon etliche Anfragen, so Mayr-Stockinger. Das freue die Wirte zwar, aber „wir tun uns schwer, konkret zuzusagen“. Größere Gesellschaften wie Hochzeiten hätten aber etwa auch schon für September und Oktober abgesagt – zu viele Unwägbarkeiten, von der Kirche angefangen bis hin zum Lokal.

„Stammgäste haben schon reserviert“

Andererseits hätten Stammgäste seines Gasthofes in Ansfelden (Bezirk Linz-Land) gleich nach der Ankündigung der Regierung, dass die Lokale wieder aufsperren dürfen, angerufen „und ihren Stammplatz reserviert“. Er selbst überlege etwa, in seinem Lokal eine bisher ungenutzte Grünfläche als Gastgarten dazu zu nehmen. Andere – vor allem im urbanen Bereich mit Schanigärten im öffentlichen Bereich – tun sich da schwerer. Auch bleibe abzuwarten, ob oder wie sich das Ausgehverhalten der Leute ändere.

Reservierung verpflichtend, vier Erwachsene pro Tisch

Am Dienstag wurden von Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) neue Regeln für die Öffnung der Gastronomie bekannt gegeben. An einem Tisch werden maximal vier Erwachsene mit ihren Kindern erlaubt sein. Die Einmeterregel gilt auch in Restaurants, nicht aber für Gäste am Tisch. Das Servicepersonal muss einen Mund-Nasen-Schutz (NMS) tragen. Zudem müssen Gäste Tische reservieren, Gruppenreservierungen sind nicht möglich. Ebenso untersagt bleibt der Schankbetrieb an der Theke.

23.00 Uhr bleibt Sperrstunde

Die nun angekündigten Lockerungsschritte werde man im Abstand von zwei Wochen evaluieren, sagte Köstinger. Der Fahrplan gebe den Unternehmen aber Planungssicherheit: „Die Betriebe können sich jetzt auf die Öffnung vorbereiten.“ Die Öffnungszeiten für die Gastronomie bleiben wie zuletzt angekündigt bei 6.00 bis 23.00 Uhr.

Beherbergungsbetriebe starten am 29.Mai wieder

Die Beherbergungsbetriebe sollen am 29. Mai wieder öffnen dürfen. Die genauen Regelungen dafür würden noch gemeinsam mit dem Gesundheitsministerium ausgearbeitet, so Köstinger.

Achleitner begrüßt „Planungssicherheit“

Er freue sich, dass es nun Planungssicherheit gebe, so Wirtschafts- und Tourismuslandesrat Markus Achleitner (ÖVP). „Mit flankierenden Maßnahmen ist es hier wirklich gelungen, dass wir den Betrieben, den Mitarbeitern und auch den Gästen Perspektive geben.“ Der Tourismus mache immerhin mehr als zehn Prozent des Bruttoregionalproduktes aus, mehr als zehn Milliarden Euro alleine in Oberösterreich. „Daher ist es wichtig, dass wir wieder sukzessive zum Normalbetrieb kommen“, so Achleitner, der im Radio Oberösterreich-Interview betonte, dass das Virus nicht weg sei. „Insofern ist die Prämisse immer Vorsicht, aber Zuversicht“, so Achleitner.

Details sind noch unklar – etwa was Wellnessbereiche oder Buffets in Hotels betrifft. Achleitner dazu: „Die Vorschläge aus Oberösterreich liegen seit drei Wochen beim Bund auf. Wir haben heute Nachmittag wieder die nächste Videokonferenz. Erste Handlungsanleitungen werden schon in den nächsten Tagen kommen“, so Achleitner.

Sprecher der Hoteliers zufrieden

Gerold Royda, der Obmann der Hoteliers in der Wirtschaftskammer, spricht nach den Ankündigungen von einer Perspektive. Er sei zufrieden, dass es einen fixen Termin gebe und man endlich planen könne. Der angekündigte Plan sei für die Branche unheimlich wichtig gewesen, denn man brauche Vorlaufzeiten, um in die Gänge kommen zu können. „Wir gehen davon aus, dass die Details zeitnah – sprich in den nächsten Tagen – herauskommen, um dann auch entsprechend gerüstet zu sein", so Royda. Könne nicht aufgesperrt werden, bekämen 30 bis 40 Prozent der Betriebe im Land tatsächlich finanzielle Probleme, schätzt Royda.