Erdmännchen
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Coronavirus

Überlebenskampf der Tierparks

In Oberösterreich werde es sicher keine Notschlachtungen von Tieren geben. Das sagen die Leiter der größten Tierparks, nachdem ein Zoo in Norddeutschland angekündigt hat, für den Notfall einen Schlachtplan ausgearbeitet zu haben.

Die Zoos und Tierparks in Oberösterreich sind in einer verzwickten Lage. Besucher und damit Einnahmen gibt es seit 16. März nicht mehr, die Kosten laufen aber weiter. Im Gegensatz zu anderen Betrieben, die Maschinen herunterfahren, den Energieverbrauch drosseln und die Beschäftigten in Kurzarbeit schicken oder kündigen können, sind diese Sparmaßnahmen in Tierparks und Zoos nicht möglich. Die Tiere müssen weiterhin gefüttert und betreut werden, was Personal, Futter und Energiekosten verursacht.

Kurzarbeit in einigen Zoos und Tierparks

Im Zoo Schmiding mit seinen gut 30 Angestellten sei nur jener Teil der Beschäftigten in Kurzarbeit geschickt worden, der nicht für die Betreuung der Tiere gebraucht wird, also Büro und Kassenpersonal, sagt die Zoologin Daniela Artmann. Im Zoo Linz und im Wildpark Grünau hingegen befindet sich die Mehrheit der Angestellten in Kurzarbeit.

Nashorn
Zoo Schmiding
Im Zoo Schmiding gab es erst vor kurzem Nachwuchs bei den Nashörnern

Da derzeit aber keine Besucher in den Parks betreut werden müssen, fällt weniger Arbeit an und die Versorgung der Tiere könne auch in Kurzarbeit geleistet werden, sagen die Direktorin des Linzer Zoos, Tanja Zizdai, und der Chef des Cumberland Wildparks Grünau, Bernhard Lankmaier. Allerdings müsse immer darauf geachtet werden, dass die Teams einsatzfähig bleiben, sagt die Chefin des Tierparkes Altenfelden, Barbara Laher, wo die sechs Pfleger und Pflegerinnen derzeit in zwei Schichten arbeiten. Den Tieren gehe es jedenfalls gut, sie würden weiterhin erstklassig versorgt, so die Chefs der Tierparks.

Spenden und Tierpatenschaften

Alle, ob groß wie der Zoo Schmiding oder klein wie der Tiergarten Walding, sind derzeit auf Spenden und Tierpatenschaften angewiesen. In Schmiding ist es etwa gelungen, bis jetzt gut ein Drittel der entgangenen Eintrittsgelder durch Spenden und Patenschaften wieder hereinzubringen. Dabei helfen nicht nur regelmäßige Besucher und Freunde der Tierparks aus. Auch Firmen unterstützen die Tierparks, sei es durch finanzielle Zuwendungen oder eine Gratislieferung Heu, altes Brot und Gebäck oder Fleisch, das an die Tiere verfüttert werden kann.

Keiner denkt ans Aufgeben

De facto überleben die Zoos und Tiergärten jetzt aber nur mit ihren Rücklagen, die sie in besseren Zeiten angespart haben, oder mit Krediten, die sie aufnehmen mussten. Ans Aufgeben denkt dennoch keiner.