Mann beim Einkaufen mit Maske
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Coronavirus

Einkaufsverhalten deutlich verändert

In Oberösterreichs Einkaufsstraßen ist am Samstag zwar wieder mehr Leben zurückgekehrt, Geschäftsleute berichten aber, dass die Kunden noch zurückhaltend oder unsicher seien und andere wiederum die Masken als störend beim Einkauf empfinden.

Die große Einkaufslust lasse in Coronavirus-Zeiten noch auf sich warten, so das Resümee vieler Geschäftsinhaber. Das sei in dieser Ausnahmesituation allerdings nicht verwunderlich, sagt die Psychologin Christa Schirl, weil das Kaufen ein sehr emotionaler Prozess sei, der viel weniger vom Verstand geprägt sei, als viele glauben.

Gehemmte Kauflaune in Oberösterreich

Auch am fünften Tag nach den Lockerungen beim Einkaufen war die Einkaufslust bei den Oberösterreichern gehemmt. Die Maskenpflicht empfinden viele als unangenehme Barriere, gekauft wird nur das Notwendigste.

Das beste Beispiel dafür sei die Werbung, die vor allem Emotionen beeinflusse. Eine der Hauptemotionen derzeit sei aber Unsicherheit, so die Psychologin, was man auch daran erkenne, was gekauft wird: „Im Moment wird sehr viel Gold gekauft, obwohl der Goldpreis hoch liegt, was sich mit rationalen Argumenten nicht leicht erklären lässt. Es werden daher vor allem Dinge gekauft, von denen wir glauben, dass sie uns Sicherheit geben.“ Es werde daher eher eine weite Tiefkühltruhe gekauft, weil die Angst besteht, dass die Lebensmittel knapp werden könnten.

Kaufen ist Gegengewicht zur Angst

„Früher war Kaufen ein Erlebnis, man ist als Freizeitbeschäftigung einkaufen gegangen. Heute aber dient das Kaufen als Gegengewicht zur Angst“, so Schirl im Interview mit dem ORF Oberösterreich.

312 Covid-19-Kranke in Oberösterreich

Der Abwärtstrend bei den Erkrankten hielt weiter an. Am Sonntag (Stand 17.00 Uhr) waren in Oberösterreich 312 Personen an Covid-19 erkrankt, 66 wurden in Normalstationen und 29 in Intensivstationen der Spitäler behandelt, 2.066 standen unter Quarantäne. Insgesamt wurden in Oberösterreich bisher 2.200 Personen positiv getestet. Am Wochenende sind laut Informationen des Landes Oberösterreich weitere vier Todesfälle dazugekommen. Ein 71-jähriger Mann aus dem Bezirk Eferding ein 87jähriger Mann aus dem Bezirk Freistadt, eine 96-jährige Frau aus dem Bezirk Stey-Land und ein 82-jähriger Mann aus dem Bezirk Freistadt.

41 Tote waren seit Ausbruch der Pandemie insgesamt in Oberösterreich zu beklagen.

Erkrankte in Bezirken (Land OÖ, 5. Juli, 12.00 Uhr)

Linz-Stadt 108
Steyr-Stadt 1
Wels-Stadt 26
Braunau am Inn 10
Eferding 8
Freistadt 5
Gmunden 3
Grieskirchen 9
Kirchdorf 10
Linz-Land 122
Perg 23
Ried 15
Rohrbach 1
Schärding 4
Steyr-Land 1
Urfahr-Umgebung 22
Vöcklabruck 1
Wels-Land 24

Situation in Alten- und Pflegeheimen

Insgesamt sind derzeit 38 Bewohner und Bewohnerinnen sowie 67 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in 29 Alten- und Pflegeheimen in Oberösterreich von Covid-19 betroffen. Am Sonntag wurde im Bezirksseniorenheim Freistadt ein Bewohner positiv getestet. 16 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und fünf Pflegekräfte wurden abgesondert. Es wurden Testungen des gesamten Bezirksseniorenheimes durchgeführt, Ergebnisse lagen am Sonntagnachmittag noch nicht vor. Im Altenheim Grein wurde ein Bewohner getestet, auf das Ergebnis wird noch gewartet. Neun Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen wurden zur Testung angemeldet und bei diesen Personen das Kontaktmanagement durchgeführt. Die Bewohner des Altenheimes werden bis zum Vorliegen der Testergebnisse abgesondert.

In der Internen Abteilung des Klinikum Freistadt wurden fünf Patientinnen und Patienten positiv und 14 Mitarbeiter negativ auf eine Ansteckung mit dem Coronavirus getestet.

Bundesweite Zahlen des Ministeriums

Die aktuellen bundesweiten Zahlen zu den gesamten positiven Testungen auf das Coronavirus können jederzeit unter dem folgenden Link auf der Website des Sozial- und Gesundheitsministeriums abgerufen werden:

Parken in Linz ab 4. Mai wieder gebührenpflichtig

Ab 4. Mai werden die Kurzparkzonen in Linz wieder gebührenpflichtig sein. Derzeit ist das Parken aufgrund der Coronavirus-Krise gratis. Ab 4. Mai sollen auch die Linz Linien wieder im Normalfahrplan unterwegs sein, fordert der Linzer Verkehrsstadtrat Markus Hein (FPÖ), denn mit den Kurzparkzonen werde auch das Fahrgastaufkommen in den Bussen und Straßenbahnen wieder spürbar steigen. Man brauche daher rasch praxistaugliche Regeln der Bundesregierung, fordert Hein, denn mit den derzeitigen Abstandsregeln sei ein Betrieb mit einer vertretbaren Fahrgastanzahl pro Bus oder Straßenbahn nicht möglich.