Schutzmasken und Schutzanzüge
APA/Herbert Neubauer
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coronavirus

Goldgräberstimmung im Maskengeschäft

Die ausgelagerte Produktion medizinischer Utensilien, wie etwa Masken, falle Österreich auf den Kopf, so Ärztekammerpräsident Peter Niedermoser. Händeringend wird versucht, an Masken zu kommen – und das weltweit. Die Preise schießen daher in die Höhe.

Früher habe man im Einkauf bei einer großen Abnahmemenge für einen Mund-Nasen-Schutz zwischen zwei und fünf Cent bezahlt, mittlerweile werde knapp ein Euro pro Stück im Einkauf verlangt, heißt es etwa bei der Wirtschaftskammer. Die Ärztekammer stellte bei den Atemschutzmasken der Klasse FFP2 mit Filtern ebenfalls eine enorme Preissteigerung fest. Zu Beginn der Krise kostete demnach eine Atemschutzmaske der Klasse FFP2 25 Euro pro Stück, inzwischen liegen die Preise bei etwa 40 Euro pro Stück.

Produktion von Medizinprodukten nicht auslagern

„Wir müssen daraus lernen, dass wir die Produktion wichtiger Dinge für die Gesundheitsversorgung nicht auslagern“, so Niedermoser. Es gehe nicht darum, dass etwas ein wenig billiger sei, sondern darum, dass etwas bei Bedarf im Land verfügbar sei. Für die Ärzteschaft sei es weiterhin sehr schwierig, an qualitativ gute Atemschutzmasken der Klasse FFP2 und FFP3 zu kommen. Es gebe von Seiten des Bundes, des Landes und der Österreichischen Gesundheitskasse Unterstützung und auch schon eine Lieferung. Man brauche aber dringend 25.000 bis 30.000 weitere FFP2-Masken, so Niedermoser. „Die müssten in den nächsten Tagen in Oberösterreich landen, um hier die Kolleginnen und Kollegen ausreichend zu schützen.“ Beim Krisenstab des Landes spricht man ebenfalls von einem heiß umkämpften Markt und von in die Höhe schießenden Preisen.

Lieferung von Schutzausrüstung in Flugzeug
OÖG
Vergangene Woche kam eine Lieferung Schutzausrüstung mithilfe der AUA nach Oberösterreich

Auch der Lebensmittelhandel ist seit etwa einer Woche gefordert, um ausreichend Masken zu beschaffen. Der Spartenobmann für den Lebensmittelhandel in der Wirtschaftskammer, Wolfgang Benischko, ortet Goldgräberstimmung. „Ich bin selbst Händler und verstehe etwas vom Handel, aber die Preise sind schon etwas übertrieben. Die Krise der anderen auszunützen, ist nicht unbedingt das Gelbe vom Ei“, so Benischko – mehr in Masken im Supermarkt nicht überall gratis (ooe.ORF.at).

Angebot steigt wieder etwas

Während es zu Beginn der Krise sehr schwierig gewesen sei, Mund-Nasen-Schutz-Masken zu bekommen, stellt Benischko mittlerweile fest, dass wieder Angebot vorhanden sei. Viele Händler hätten zu Beginn der Krise in China Masken geordert und diese mittlerweile gelieferten Masken wollen die heimischen Firmen verkaufen. Er bekomme täglich Angebote über Masken der verschiedenen Klassen in hoher Stückzahl, so Benischko.