Wie am Montag bekannt wurde, wurde über die Firma Geotrade in Ried in der Riedmark (Bezirk Perg) Insolvenzverfahren eröffnet. Betroffen sind vier Mitarbeiter. Die Firma handelte mit Rohren und Baustoffen und gehört damit zu jenen Branchen, die derzeit am häufigsten mit Zahlungsschwierigkeiten zu kämpfen haben. Das sind neben dem Baugewerbe vor allem Gastronomiebetriebe, aber auch unternehmensbezogene Dienstleister wie Werbeagenturen Finanzdienstleister, Reinigungsfirmen oder Immobilienentwickler, so der Kreditschutzverband von 1870.
CoV: Insolvenzen werden zunehmen
Auffallend sei jedoch, dass die Zahl der Insolvenzanträge in den ersten drei Monaten des Jahres gegenüber dem Vorjahr um 20 Prozent gesunken sei. Bundesweit seien es neun Prozent weniger. Dass die Zahlen jetzt zurückgehen, sei nicht überraschend, so Petra Wögerbauer vom Kreditschutzverband, da aufgrund der Krise die Verfahren nicht eröffnet werden. „Ein seriöser Ausblick auf das Gesamtjahr ist noch nicht möglich, zweifellos wird die Zahl der Insolvenzen aber im heurigen Jahr trotz der Hilfspakete steigen“, so Wögerbauer. Die Welle werde aber auch noch in das Jahr 2021 hineinreichen.
Ähnliche Situation bei Privatkonkursen
Ähnlich sei die Situation bei den Privatkonkursen. Auch hier seien um ein Fünftel weniger Anträge eingetroffen. Der Kreditschutzverband rechnet jedoch, dass sich die Krise bei der Insolvenzstatistik erst im dritten Quartal bemerkbar mache. Wie stark die Insolvenzwelle am Ende des Jahres ausfallen werde, hänger aber auch davon ab, wie schnell sich die Wirtschaft wieder erhole und zu einem normalen Beschäftigungsniveau zurückkehren könne.