Chronik

Pensionistin um 600.000 Euro betrogen

Im Großraum Wels haben Betrüger einer Pensionistin Wertsachen und Geld im Wert von rund 600.000 Euro abgenommen. Die Täter gaben vor, es habe in der Nachbarschaft eine Einbruchsserie gegeben. Sie würden die Wertsachen zur Sicherheit in Verwahrung nehmen.

Die 79-Jährige aus dem Großraum Wels wurde innerhalb einer Woche mehrfach von den Betrügern angerufen. Jedesmal gaben sich die Trickbetrüger als Polizisten aus und erzählten der alten Dame, dass es in ihrer Nachbarschaft eine Einbruchsserie gegeben habe. Sie sei deshalb in Gefahr, ebenfalls das Opfer eines Einbruchs zu werden, gaukelten ihr die Gauner vor, und boten ihr gleichzeitig an, ihre Wertsachen und ihr Bargeld von Kollegen abholen und in sichere Verwahrung nehmen zu lassen.

Opfer wurde erst nach dritter Übergabe misstrauisch

Die 79-Jährige ging darauf ein und übergab bei insgesamt drei Treffen eine laut Polizei sechsstellige Summe an die vermeintlichen Kriminalbeamten. Erst danach wurde sie misstrauisch, rief von sich aus die Polizei an und meldete den Betrug.

Sicherheitsbedürfnis vor allem bei Älteren groß

Schon seit Wochen warnt die Präventionsstelle der Polizei immer wieder vor Trickbetrügern, die die angespannte Situation in der Isolation, besonders von Pensionisten, ausnutzen und älteren Leuten so Geld und Wertsachen entlocken. „Bei Älteren ist das Sicherheitsbedürfnis groß, das Ersparte soll sicher sein“, so Gerald Sakoparnig vom Landeskriminalamt. Zudem seien Polizei oder Gerichte für viele Senioren eine Autorität, der man gern glaube. Die Betrüger würden immer wieder nachrufen und fragen: „Ist da nicht noch etwas?“ und so den Senioren nach und nach das ganze Vermögen herauslocken.

Abstand halten schützt auch hier

Die Täter seien professionelle Betrüger, „deutschsprachige Keiler“, mit denen man sich am besten auf kein Gespräch einlassen sondern gleich auflegen solle. „Es ist wie beim Virus: Abstand halten schützt“, so Sakoparnig. Und: „Alle im Familienverband sind gefordert, die Älteren zu sensibilisieren.“ Immerhin gehe es für die jüngere Generation um das Erbe. Für die Polizei sei es schwierig potenzielle Opfer zu erreichen. Allerdings würden immer wieder solche Anrufe gemeldet.