Reagenzgläser für medizinische Untersuchung
pixabay/PublicDomainPictures
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Coronavirus

Warnung vor Coronavius-Schnelltests

Ärztekammer und Apothekerkammer warnen eindringlich vor mittlerweile angeboten CoV-Schnelltests. Diese Tests seien unsicher und die Gefahr, dass das Ergebnis falsch sei, zu groß, so die Standesvertreter.

Geworben wird damit, dass die Tests schnell und einfach zeigen würden, ob der Anwender mit Sars-CoV-2 infiziert sei oder gewesen sei. Bei einigen der angebotenen Tests soll ein Tropfen Blut auf einem Streifen genügen, um nach wenigen Minuten zu erfahren, ob Antikörper vorhanden seien.

Hohe Fehlerhäufigkeit

Sowohl die Ärztekammer als auch die Apothekerkammer warnen eindringlich vor derartigen Tests. Die Fehlerhäufigkeit sei viel zu hoch, so Ärztekammerpräsident Peter Niedermoser. „Diese Schnelltests sind noch nicht freigegeben, sie haben noch nicht die nötige Sicherheit.“ Es werde noch viel zu oft eine Infektion nicht erkannt oder bei gesunden Menschen fälschlicherweise eine Infektion festgestellt. Zudem entspreche es nicht dem üblichen Setting, diese Tests in Apotheken durchzuführen.

Falsche Ergebnisse als Gefahr für sich und andere

Durch ein falsches Ergebnis bestehe die Möglichkeit sich und andere zu gefährden, so auch der Präsident der Apothekerkammer Thomas Veitschegger – etwa, weil man glauben könnte, bereits immun zu sein, oder weil man glauben könnte, gesund zu sein, dabei ist man aber infiziert und verbreitet das Coronavirus womöglich weiter. „Der Markt wird überschwemmt von Produkten – ob Masken oder Schnelltests –, wo wir überhaupt nicht wissen, ob sie seriös sind.“ Erst wenn es einen verlässlichen Test gebe, sei es das Gebot der Stunde, diesen auf den Markt zu bringen.

Derzeit gebe es im Verdachtsfall nur eine Möglichkeit: Die Telefonnummer 1450 zu wählen, um die weiteren Schritte abzuklären.

1.869 Personen in Oberösterreich positiv getestet

1.869 bestätigte Ansteckungen mit dem Coronavirus wurden laut offizieller Angabe des Landes Oberösterreich bis einschließlich Samstag (Stand 13.00 Uhr) in Oberösterreich verzeichnet. 1.310 Personen waren zu diesem Zeitpunkt an Covid-19 erkrankt. 5.561 Menschen befanden sich in Quarantäne, 105 mussten in Krankenhäusern behandelt, zusätzliche 29 Menschen mussten auf der Intensivstation betreut werden. Laut Land OÖ gab es mittlerweile 19 Todesfälle.

Erkrankte in Bezirken (Land OÖ, 5. Juli, 12.00 Uhr)

Linz-Stadt 108
Steyr-Stadt 1
Wels-Stadt 26
Braunau am Inn 10
Eferding 8
Freistadt 5
Gmunden 3
Grieskirchen 9
Kirchdorf 10
Linz-Land 122
Perg 23
Ried 15
Rohrbach 1
Schärding 4
Steyr-Land 1
Urfahr-Umgebung 22
Vöcklabruck 1
Wels-Land 24

Die aktuellsten bundesweiten Zahlen zu den Ansteckungen mit dem Coronavirus können jederzeit unter dem folgenden Link auf der Website des Sozial- und Gesundheitsministeriums abgerufen werden:

Wie man eine Schutzmaske selbst herstellen kann

Einige Supermärkte haben bereits in den ersten Tagen ihre Vorräte an Schutzmasken verbraucht. Viele Menschen stellen sich die Frage, woher sie Masken bekommen können. Mit ein wenig handwerklichem Geschick (und einer Nähmaschine) können das aber viele zu Hause selbst tun. Die Anleitung kommt von Erni Schmidleitner, der Bezirksobfrau der Goldhaubengemeinschaft Unteres Innviertel.

Mundschutzmaske selbst gemacht

Unternehmen unterstützen Soldaten

150 Soldaten des österreichischen Bundesheeres sind momentan entlang der deutschen Grenze im Mühlviertel und entlang des Inns im Einsatz. 40 weitere sichern den Flughafen Linz Hörsching, um so die Polizei zu entlasten. Eine ganze Reihe heimischer Unternehmen hat sich nun bereit erklärt, diese Soldaten zu versorgen. Organisiert wird diese Versorgung über das sogenannte „Netzwerk für Katastropheneinsatz“.

Ein Bauunternehmen mit Sitz in Linz stellt Baufahrzeuge zur Verfügung. Mit diesen werden die Posten abgelöst. Ein Versicherungsunternehmen stellt für diese Autos kostenlose Vollkaskoversicherungen. Und eine große Regionalbank hat 300 Schutzbrillen für die Soldaten zur Verfügung gestellt.

Schichtwechsel bei Feuerwehr in Isolation

Wegen der Krise war der Schichtdienst der Linzer Berufsfeuerwehr umgestellt worden. Um das Ansteckungsrisiko möglichst gering zu halten, durften knapp 50 Feuerwehrleute, die sich freiwillig dafür gemeldet hatten, ihren Posten zwei Wochen lang nicht verlassen. Am Samstag übernimmt eine neue Gruppe im Dienst. Die bisher isolierten Feuerwehrleute dürften jetzt nach 14 Tagen Arbeit zurück zu ihren Familien. Man habe viel zu tun gehabt – nicht nur mit Einsätzen, so der Linzer Branddirektor Christian Puchner. Immerhin habe man sich auch selbst versorgt – samt kochen, putzen und Wäsche waschen. Puchner war als Chef der Feuerwehr übrigens selbst zwei Wochen mit in der Isolation – und als einziger der Gruppe wird er noch eine weitere Woche in Isolation bleiben, um die Dienstübergabe an die nächste Gruppe zu begleiten.

Miete möglichst weiter zahlen

Gerichtlich angeordnete Delogierungen sind derzeit ausgesetzt. Niemand müsse fürchten, seine Wohnung zu verlieren, heißt es von Seiten des Landes. Es sei aber keine gute Idee, die Miete einfach nicht mehr zu bezahlen, so Rechtsanwalt Martin Steinbüchler aus St. Florian bei Linz. „Man riskiert damit die Kündigung des Mietvertrages und sitzt nachher schlimmstenfalls auf der Straße“, so Steinbüchler. Das Mietrecht sei sehr kompliziert und gerade Musterschreiben aus dem Internet könnten nach hinten losgehen. Zudem rechne er mittelfristig mit mehr Scheidungen und Strafverfahren, so Steinbüchler.

Zusammenhalten und zusammenhelfen

Oberösterreichische Prominente sagen „Danke!“ zu allen, die in der Krise einen wesentlichen Beitrag leisten – ob es die Produktion, Auslieferung oder der Verkauf von Lebensmitteln ist, die Arbeit im Krankenhaus oder die Hilfe unter Nachbarn – aber auch alle, die derzeit auf Ausflugsfahrten verzichten.