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APA/Hans Punz
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Coronavirus

Diplomprüfung für Pfleger in Etappen

Am Donnerstag treten 16 junge Menschen am (BFI) in Linz zu einer außergewöhnlichen Diplomprüfung für Gesundheits- und Krankenpflege an: mit Mundschutz und nur in Dreiergruppen. Not-Diplome für Pflegeassistenten könnten die Pflegesituation zusätzlich entspannen.

Die Diplomprüfungssituation am Donnerstag am Berufsförderungsinstitut (BFI) ist natürlich auch von den Epidemie-Regelungen betroffen, so die Verantwortlichen, die dazu ein ausgeklügeltes Raum- und Zeitmanagement erarbeitet haben: Wo normalerweise bis zu 25 Kandidaten ihre schriftliche Prüfung ablegen, sitzen dann pro Runde nur jeweils drei Prüflinge – und natürlich mit dem erforderlichen Mindestabstand.

Mündliche Prüfungen in verschiedenen Räumen

Die mündlichen Prüfungen werden einzeln in verschiedenen Räumen abgehalten, die Plätze werden nach Absolvierung auch sofort wieder desinfiziert. Außerdem müssen Prüfer und Prüflinge einen Mundschutz tragen, nach der Prüfung muss das Gebäude sofort verlassen werden. Und bereits im Vorfeld seien die Kandidaten per Fragebogen medizinisch abgecheckt worden, so Margarete Stadler vom BFI.

Ermöglicht wurde diese unbürokratische Möglichkeit der Prüfung durch das Gesundheitsministerium und das Land OÖ, so Schuldirektorin Anna Praher. Denn gerade in Krisenzeiten wie jetzt sei es wichtig, hochqualifiziertes Personal zur Verfügung stellen zu können.

Schutzmaßnahmen Coronavirus
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA

Not-Diplome für Pflegeassistenten

Eine weitere Idee des BFI könnte den angespannten Pflegebereich noch etwas entlasten: ein Not-Diplom für die Pflegeassistenten und Pflegeassistentinnen. Rund 80 Menschen absolvieren derzeit am BFI die Schulen für Sozialbetreuungsberufe mit Schwerpunkt Altenarbeit.

Den ersten Teil der Ausbildung, die sogenannte Pflegeassistenzausbildung, hätten diese Personen schon absolviert, aber noch keinerlei Prüfung, das heißt, sie dürfen auch noch nicht arbeiten. Deshalb sollte es gerade jetzt möglich gemacht werden, diese Personen mit einem Art Not-Diplom auszustatten, so BFI-Geschäftsführer Christoph Jungwirth.

„Könnten sofort arbeiten“

Denn dann könnten sie sofort die gerade sehr stark benötigten Arbeiten als Pflegeassistenten und Pflegeassistentin ausführen. Und zur Prüfung sagt Jungwirth: „ich stelle mir vor, dass die Schulleitung so ein Not-Diplom vergibt, mit der Auflage, dass binnen fünf oder sechs Monaten die im Gesetz vorgeschriebene Prüfung nachgeholt werden kann beziehungsweise muss“.

Derzeit sei dies rechtlich aber nicht möglich, weil im österreichischen Gesunden- und Krankenpflegegesetz festgelegt sei, dass sowohl Diplomausbildungen für die Krankenpflege als auch Pflegeassistenzausbildungen mit einer Prüfung abschließen. Grundsätzlich sei das ja richtig, so Jungwirth, aber in der derzeitigen Situation könnte man davon abgehen. „Dazu müsste der Nationalrat das Gesundheits- und Krankenpflegegesetz an zwei oder drei Stellen novellieren, beziehungsweise zeitlich befristet ändern.“ Damit würde man gerade in diesen schwierigen Zeiten etwas Spielraum in der Pflege schaffen, so Jungwirth.