Krankenhausbett wird geschoben
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Coronavirus

Maßnahmen beginnen zu wirken

Obwohl die Fallzahlen steigen sinken gleichzeitig die Zunahmen, hieß es im Report des Krisenstabes des Landes OÖ am Donnerstag. „Das ist ein Indiz, dass die Maßnahmen zu wirken beginnen.“ Deshalb sei es jetzt besonders wichtig, die geltenden verschärften Maßnahmen durchzuhalten.

Erneut sind Pflegekräfte positiv auf das Coronavirus getestet worden, so der Tagesreport (Stand Donnerstag, 17.00). Nach dem Bekanntwerden des positiven Ergebnisses bei einer Pflegekraft im Bezirksseniorenheim Unterweißenbach, waren 73 Bewohner und 90 Mitarbeiter getestet worden – bis auf drei noch ausständige Ergebnisse, waren alle Proben negativ. Noch im Laufen seien die Tests bei Personal und Bewohnern nach drei positiven Testergebnissen im Bezirks-Alten- und Pflegeheim Aigen-Schlägl. Insgesamt seien 22 Alten- und Pflegeheime in OÖ von COVID 19 betroffen. Es wurden 34 Bewohner und Bewohnerinnen und 31 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen positiv getestet.

Auch in der Einrichtung für Menschen mit Beeinträchtigungen Invita in Engelhartszell sind zwei Mitarbeiterinnen Coronavirus-positiv getestet und abgesondert worden. Bei den in Frage kommenden fünf Mitarbeitern und elf Bewohnern verliefen die Tests negativ, so der Tagesbericht (17.00 Uhr).

Tests in zwei Linzer Kindergärten angeordnet

In Linz sind zwei Kindergärten neu betroffen: im Kindergarten Commendastraße wurde eine Person positiv auf SARS-CoV-2 getestet, und Tests aller Kinder, Mitarbeiter veranlasst. Ähnlich ist es in der Betreuungseinrichtung Auwiesenstraße: eine positiv getestete Mitarbeiterin, die Tests neun Mitarbeitern wurden veranlasst, eine Kontaktdatenliste der Kinder sei noch in Arbeit, hieß es.

1.786 Personen in OÖ infiziert

1.786 bestätigte Ansteckungen mit dem Coronavirus wurden laut offizieller Angabe des Landes Oberösterreich am Donnerstag (Stand 17.00 Uhr) in Oberösterreich verzeichnet. 1.394 Personen waren zu diesem Zeitpunkt an Covid-19 erkrankt. 5.564Menschen befanden sich in Quarantäne, 107 mussten in Krankenhäusern behandelt werden, 31 von ihnen auf Intensivstationen. Laut Land OÖ gab es mittlerweile 16 Todesfälle.

Erkrankte in Bezirken (Land OÖ, 5. Juli, 12.00 Uhr)

Linz-Stadt 108
Steyr-Stadt 1
Wels-Stadt 26
Braunau am Inn 10
Eferding 8
Freistadt 5
Gmunden 3
Grieskirchen 9
Kirchdorf 10
Linz-Land 122
Perg 23
Ried 15
Rohrbach 1
Schärding 4
Steyr-Land 1
Urfahr-Umgebung 22
Vöcklabruck 1
Wels-Land 24

Die Gesamtzahl aller positiv getesteten Personen in Österreich lag bei 11.063 (Stand Donnerstag, 18.00 Uhr).

Material für mehr Tests fehlt

In OÖ werden derzeit maximal 1.500 Menschen pro Tag auf das neue Coronavirus getestet. Laut Bundesvorgaben sollte die Kapazität auf 2.300 Tests pro Tag erhöht werden. Gründe dafür seien laut Land Oberösterreich unter anderem das international derzeit knappe Testmaterial. Aber die 1.300 bis 1.500 täglichen Test seien auch weiterhin garantiert, solange bis das entsprechende Material vom Bund eintrifft, so Landeshauptmannstellvertreterin und Gesundheitsreferentin Christine Haberlander (ÖVP). Mehr dazu in Höchstens 1.500 Tests pro Tag möglich (ooe.ORF.at)

Um Spekulationen und Gerüchten über die aktuelle Lage in oö. Spitälern vorzubeugen, hat das Land Oberösterreich am Donnerstag im Lage-Update der Landeskorrespondenz über die Situation in den Krankenhäusern berichtet und wird das künftig – wie die Zahlen der Coronavirus-Infektionen – täglich aktualisieren.

38 Stationen als Reserve

Derzeit ist eine Station aufgrund von Covid-19-Erkrankungen geschlossen, nämlich die Gerontopsychiatrie am Kepler Uniklinikum in Linz. 38 Stationen/Abteilungen werden in den 15 oberösterreichischen Spitälern vorgehalten, um Räumlichkeiten zu haben, wenn die Zahl der Covid-19-Patienten ansteigt. Dass Abteilungen/Stationen übersiedeln bzw. geschlossen werden, um Bettenressourcen zu haben, sei im Konzept der Spitäler vorgesehen und werde nun laufend umgesetzt.

Gut sieben Prozent Ausfälle beim Personal

Beim Krankenhauspersonal werden derzeit 7,3 Prozent krankheitsbedingte Ausfälle (alle Erkrankungen, inklusive Covid-19-Erkrankte bzw. Coronavirus-positiv Getestete und in Quarantäne befindliche Kontaktpersonen) verzeichnet. Dieser Wert ist laut dem Land Oberösterreich vergleichbar mit einer „normalen Grippezeit“ und nicht besorgniserregend.

Auch Genesene müssen sich an Regeln halten

Während die Zahl der Infizierten weiter steigt, nimmt auch die Zahl der Genesenen zu. In Oberösterreich sind das laut Land derzeit rund 300. Obwohl sie Antikörper in sich tragen, gelten für sie dieselben Vorsichtsmaßnahmen und Beschränkungen wie für alle anderen.

Für alle, die genesen sind, gelten exakt jene Regeln, die für alle anderen Menschen auch gelten, heißt es aus dem Krisenstab des Landes Oberösterreich. Dazu gehört unter anderem: Das Haus nur für die nötigsten Erledigungen verlassen, Abstand halten und – neuerdings – in größeren Supermärkten, Drogerien und Drogeriemärkten, wenn möglich, eine Maske tragen.

Gesundmeldung nach frühestens 14 Tagen

Wer sich wegen einer Infektion mit dem Coronavirus in häuslicher Isolation befindet, muss sich anschließend wieder gesund melden. Zuständig sind die Bezirkshauptmannschafen. Wer positiv getestet wurde und nicht im Spital war, kann frühestens 14 Tage nach den ersten Symptomen aus der häuslichen Isolation entlassen werden. Zusätzlich müssen die letzten Symptome vor mehr als 48 Stunden aufgetreten sein. Auch Rücksprache mit dem Arzt ist erforderlich. So lauten die Kriterien des Robert Koch Instituts, an denen sich auch das Land Oberösterreich orientiert.

AGES: Acht Tage ansteckend

Am Donnerstag sagte Franz Allerberger, humanmedizinischer Leiter der AGES: „Das Virus hat sich bis jetzt nicht verändert. Wir gehen davon aus, dass die Leute Immunität haben, wenn sie das durchgemacht haben. Wir gehen davon aus, dass sie maximal acht Tage ansteckend sind.“ Deshalb sei es wichtig, die bisherigen Fälle und Ansteckungsketten genau zu verfolgen. So solle es auch verhindert werden, dass ein neues Problem auftrete oder etwas nicht so verlaufe, wie es in den Büchern stehe, so Allerberger – mehr dazu in Anschober deutet Hoffnungsschimmer an (news.ORF.at).

Das Robert Koch Institut verweist auf eine Studie mit neun Patienten, deren Abstrichproben aus dem Rachen bis zum vierten Tag nach Symptombeginn vermehrungsfähige Viren enthielten, aus dem Sputum (Auswurf, Anm.) bis zum achten Tag nach Symptombeginn.

Erfolg für Sperren von Ausflugszielen

Mit verstärktem Polizeiaufgebot wurden die seit heute geltenden Sperren von Ausflugszielen im Salzkammergut aber auch in Naherholungsgebieten der Städte unterstützt. Mit einem ersten Erfolg, hieß am Donnerstag aus betroffenen Gemeinden. Die Wege beim Almsee seien praktisch menschenleer gewesen.