Coroninavirus

Auch positive Zeichen von der Wirtschaft

Die Heinzel Group, zu welcher Heinzelpaper in Laakirchen (Bezirk Gmunden) gehört, will in der Coronavirus-Krise wachsen. Die Produkte der Group seien weltweit Basis für Hygiene- und Verpackungsprodukte. Fensterhersteller Josko in Kopfing (Bezirk Schärding) produziert wieder.

Nach dem Rekordjahr 2018 habe man 2019 das zweitbeste Ergebnis der Unternehmensgeschichte erzielt, so das Unternehmen in der Veröffentlichung ihres Geschäftsberichts 2019 am Dienstag.

Strenge Schutzmaßnahmen für Mitarbeiter

So solle die Produktion und der Vertrieb aufrechterhalten bleiben – natürlich unter strengsten Schutzmaßnahmen für die Mitarbeiter. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019 verzeichnete die Heinzel Group allerdings deutliche Rückgänge im Ergebnis. Begründet wurde das mit einem Rückgang der Marktpreise für Papier und Zellstoff.

Obwohl die Produktionsmenge leicht auf mehr als 1,6 Mio. Tonnen anstieg, sank der Umsatz von 2,1 auf 1,9 Mrd. Euro. Der Gewinn unterm Strich brach von 145 Mio. Euro auf 86 Mio. Euro ein, das EBIT von 195 Mio. Euro auf 115 Mio. Euro. Das Unternehmen verwies in einer Aussendung vom Dienstag auch darauf, dass sich die Bilanzstruktur verbessert und die Eigenkapitalquote auf 56,8 Prozent erhöht hat.

Investitionen an vier Standorten

Trotz Investitionen von rund 110 Mio. Euro und kleinerer Akquisitionen sei die Nettoverschuldung gesunken. Ausgebaut wurde etwa in Pöls (Zellstoff) in der Steiermark. Industriestandorte in Laakirchen (Papier, Oberösterreich), Raubling (Papier, Deutschland) und Estland (Zellstoff). Das Unternehmen hat 2.550 Mitarbeiter und bedient 112 Märkte.

Josko geht in Vollbetrieb

Der Fenster- und Türenhersteller Josko hat nach einer zweiwöchigen Pause die Produktion und die Auslieferung wieder aufgenommen. Die Unterbrechung sei genutzt worden, um Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, Arbeitsabläufe zu adaptieren und Schutzausrüstung für die rund 800 Beschäftigten zu beschaffen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit.

Am Montag sei an den Produktionsstandorten Kopfing und Andorf mit dem schrittweisen Hochfahren begonnen worden, am Dienstag wollte man zum Vollbetrieb zurückkehren. Weiterhin geschlossen bleiben die Schauräume in Österreich und Deutschland. Kunden würden aber telefonisch oder per Mail beraten. Auf diesem Weg können auch Angebote gelegt und unterzeichnet werden.

Konzernchefs: Wirtschaft rasch wieder beleben

Bei einer digitalen Pressekonferenz drängten am Dienstag Firmenchefs aus ganz Österreich darauf, der Wirtschaft möglichst rasch wieder Leben einzuhauchen. „Wir brauchen eine Perspektive, wann die Einschränkungen gelockert werden können“, betonte Oberbank-Generaldirektor Franz Gasselsberger. Es sei wahrscheinlich allen bewusst ist, dass die Regierung hier nur temporär helfen könne und dass die Haftungen das Problem nicht an der Wurzel lösten. „Wir werden Steuereinnahmen brauchen, die Unternehmen brauchen Umsätze – das ist der erste Weg zurück in die Normalität“, so der Banker.

Turbo für Digitalisierung

Bei allen Problemen gibt es aber auch wichtige Weiterentwicklungen wie beim Tempo der Digitalisierung: „Wir sind uns einig, dass jetzt eine Digitalisierungsoffensive durch das Land stürmt“, vermerkte der Start-up-Investor Michael Altrichter. „Wir sehen einen exorbitanten Sprung von ‚offline‘ zu ‚online‘.“ Auch Oberbank-Chef Gasselsberger ist sich sicher, „dass die jetzige Situation ein Turbo für die Digitalisierung sein wird“.

Normales Weiterarbeiten nur für „gut vernetzte“

Dem Business-Software-Produzenten BMD mit Sitz in Steyr spielen die Beschränkungen durch Corona in gewisser Weise in die Hände. Denn „nur wer digital aufgestellt ist, kann normal weiterarbeiten“, bemerken seine Kunden, meint BMD-Geschäftsführer Markus Knasmüller.

Chance für Software-Spezialisten

Schon jetzt sei zu erkennen, dass Digitalisierung und intelligente Vernetzung helfen, die sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie zu mindern, so Knasmüller, der durch den Shutdown durch Corona eine Chance sieht, dass seine Kunden die gesamte Software besser nutzen lernen. So gesehen rechne er damit, dass sein Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern, die derzeit alle Telearbeit verrichten, gestärkt aus der Krise hervorgehe.