Rinder auf den Rohrbacher Teichwiesen
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Coronavirus

Export von Rindern eingebrochen

Exporte von Rindern ins Ausland könnten längerfristig zum Erliegen kommen. Durch die Reisebeschränkungen können potentielle Käufer nicht einreisen. Und sollte ein heißer Sommer kommen, sind Tiertransporte vielleicht erst im Herbst wieder möglich.

Rinder sind in Oberösterreich ein Riesengeschäft. Mehr als 14.000 Bauern halten hierzulande mehr als eine halbe Million Rinder. Das ist ein Drittel aller Rinder in Österreich, womit Oberösterreich im Bundesländervergleich an erster Stelle liegt. Viele dieser Tiere werden ins Ausland verkauft. Aber dieser Markt ist momentan zusammengebrochen. Durch den Wegfall der Gastronomie klagt der Rindfleischmarkt unter Absatzschwierigkeiten. Durch die Schließungen der Grenzen gebe es auch keine Zuchttierausfuhr mehr.

Käufer-Delegationen können nicht einreisen

Denn Tiertransporte hätten auf den praktisch leeren Straßen zwar freie Fahrt, aber potentielle Käufer können nicht einreisen. „Wir haben Exporte, wo die Delegationen zu uns herkommen und hier vor Ort Tiere auch anschauen und die Verhandlungen führen. Das ist derzeit aufgrund der Situation der Grenzschließungen nicht möglich“, so die Präsidentin der Landwirtschaftskammer Oberösterreich, Michaela Langer-Weninger.

Keine Tiertransporte bei mehr als 30 Grad

Sollten die Einreisebeschränkungen bis in den Sommer hinein dauern, werde die Situation für die Landwirte noch einmal komplizierter. „Wenn es über 30 Grad hat, finden diese Transporte von Zuchtrindern nicht mehr statt aufgrund der Temperatur“, so Langer-Weninger. Im schlimmsten Fall könne sich ein Rückstau bis in den Herbst bilden.

Sollten die Rinder nicht verkauft werden können, würden die Landwirte in Oberösterreich Weidefläche für zehntausende zusätzliche Rinder benötigen. Diese Tiere zu schlachten, ist für die Rinderbauern keine Option. Denn nachdem die Gastronomie geschlossen ist, gibt es für so große Mengen Fleisch momentan auch keine Abnehmer.

Probleme auch in der Holzwirtschaft

Am heimischen Holzmarkt sei die Lage ebenfalls nicht rosig. Neben den schon länger weggefallenen Rundholzexporten nach China aus dem mitteleuropäischen Raum seien in der abgelaufenen Woche die für die österreichische Sägewirtschaft entscheidenden Schnittholzexporte nach Italien vollständig zum Erliegen gekommen. Neben dem Rückstau der Waren ärgere sich die Bauernschaft besonders über anhaltende Holzimporte aus Tschechien.