Bundesheersoldat beim Fiebermessen eines Einreisenden an der Grenze bei Suben
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Chronik

Bundesheer im Assistenzeinsatz

Das Bundesheer ist seit Sonntag in Oberösterreich im Assistenzeinsatz. An den Grenzen messen die Soldaten Fieber, am Flughafen sind sie zu Bewachung eingesetzt. Das Militär unterstützt so Gesundheitsbehörden und die Polizei.

Am Grenzübergang zu Bayern bei Suben (Bezirk Schärding) messen 40 Soldaten bei jedem Einreisenden die Körpertemperatur an der Stirn. Österreicher, die einreisen, müssen entweder ein ärztliches Attest haben, das ihnen bescheinigt, gesund zu sein, oder sie begeben sich 14 Tage in Heimquarantäne.

Bundesheer im Coronaeinsatz

Bei den vielen Kontrolltätigkeiten unterstützt das Bundesheer mittlerweile nicht nur die Polizei, sondern auch die Behörden. Etwa an der Grenze zu Deutschland.

Zu tun hätten die Soldaten genug, so Bundesheer-Sprecher Gerhard Oberreiter. „Am Mittwoch waren es grob 2.400 Messungen, heute gut 3.500 Messungen innerhalb von 24 Stunden. Das ist doch eine sehr große Anzahl“, so Oberreiter. Der Einsatz an der Grenze erfolgt auf Anordnung der Gesundheitsbehörden.

Bundesheer auch am Flughafen

Das Bundesheer unterstützt auch die Polizei, etwa am Flughafen Linz-Hörsching. Obwohl derzeit gähnende Leere in der Abflughalle herrscht, weil kein Personenverkehr stattfindet, sei es Aufgabe von Polizisten und Soldaten, den Flughafen gemeinsam bewachen, so Johannes Prager von der Einsatzabteilung der Polizei.

Bundesheer beim Einsatz am Flughafen Hörsching
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Das Bundesheer hilft auch bei der Bewachung des Flughafen Hörsching

„Die kritische Infrastruktur ist ja weiterhin hier und zudem ist der Flughafen Hörsching auch der Ausweichflughafen für den Flughafen Wien-Schwechat.“ Außerdem ist der Frachtverkehr weiterhin aufrecht.

Bundesheer: „Wir finden immer eine Lösung“

Es sei nicht so, dass plötzlich der Geldhahn aufgedreht worden sei, so Militärkommandant Dieter Muhr in Oberösterreich heute am Donnerstagabend. Am Ende des Einsatzes müsse es einen Kassasturz geben. So schlecht wie oft dargestellt sei der Zustand des Bundesheeres aber nicht. Man leiste, was man könne – im Auftrag der Behörden, die die Hilfe angefordert hätten.

Interview mit Militärkommandant Dieter Muhr

Militärkommandant Dieter Muhr spricht unter anderem darüber, warum ausgerechnet jetzt in dieser Phase der Krise das Bundesheer involviert wird.

Manchmal müsse man improvisieren, aber „wir finden immer eine Lösung“, so Muhr. Die größte Herausforderung für alle sei es, in dieser Situation wirklich zusammenzuhalten und nicht über die eigene Arroganz und Ignoranz der Gefahr gegenüber zu stolpern, so Muhr.