Unbekannter Täter tötete Kaiseradler
Lisa Lugerbauer
Lisa Lugerbauer
Chronik

Unbekannter Täter tötete Kaiseradler

In Gunskirchen im Bezirk Wels-Land hat ein unbekannter Täter einen Kaiseradler getötet. Der Greifvogel zählt zu einer streng geschützten Art, weltweit gilt sein Bestand als gefährdet.

Der Vorfall dürfte sich laut Polizei bereits am Donnerstag vor einer Woche ereignet haben. Vermutlich mit einem Schuss tötete der unbekannte Täter den Kaiseradler und nahm ihn mit.

Kaiseradler namens Alois

Die Vogelschutzorganisation BirdLife Österreich meldete den Tod des mit einem Sender versehenen Kaiseradlers Alois. „Er wurden am 19. März 2020 in der Zeit zwischen 8.22 Uhr und 8.32 Uhr in Gunskirchen auf einem Feld vermutlich durch einen Schuss getötet. Anzeige wurde erstattet“, schrieb Birlife in einer Aussendung.

„27 junge Kaiseradler hat BirdLife Österreich seit 2011 mit einem Sender versehen. Nach acht Jahren die traurige Bilanz: 1/3 wurde Opfer illegaler Verfolgung, 1/3 ist verschollen oder an anderen Todesursachen verstorben und lediglich 1/3 der Kaiseradler lebt“, so Birdlife in der Aussendung.

Peilsender in Traun geworfen

Alois war das Musterbeispiel für den Greifvogelschutz. Nachdem er Ende Mai 2019 geschwächt aufgefunden und in der EGS Haringsee gesund gepflegt worden war, versah ihn BirdLife mit einem Sender und entließ ihn in die Freiheit. „Einen verletzten Vogel in die Freiheit zu entlassen und ihm eine zweite Chance zu geben ist ein besonderer Moment“, sagte damals Matthias Schmidt, Greifvogelexperte von BirdLife Österreich. Er überwachte Alois’ Telemetriedaten rund um die Uhr, bis der Sender letztlich nur noch Temperaturdaten der Traun übermittelte. So konnte der Tathergang auf die Minute genau rekonstruiert werden.

Bis vor 20 Jahren galten Kaiseradler hierzulande als ausgestorben. Sie erreichen eine Flügelspannweite von rund zwei Metern und sind etwas kleiner und gedrungener als Steinadler.

Polizei hofft auf Hinweise

Durch Schutzmaßnahmen gelang es, sie wieder anzusiedeln – Österreich stellt den westlichen Rand des Verbreitungsgebiets der Kaiseradler dar. Laut Vogelschützern ist die illegale Greifvogelverfolgung vor allem bei Jungadlern nach wie vor ein großes Problem. Beim aktuellen Abschuss in Gunskirchen hofft die Polizei auf Hinweise aus der Bevölkerung.