FACC
FACC/Gortana
FACC/Gortana
Wirtschaft

FACC: Keine Dividende und Kurzarbeit

Der Innviertler Luftfahrtzulieferer FACC streicht für das Geschäftsjahr 2019 die Dividende. Wegen des Einbruchs im Flugverkehr und entsprechender Auftragsschwankungen soll ein „Großteil der Belegschaft“ für drei Monate in Kurzarbeit gehen. Die Lenzing AG setzt Prognose aus.

An dem bereits vorab gemeldeten Geschäftsergebnis für 1. März bis 31. Dezember 2019 werde festgehalten, heißt es von FACC. Die Neuaufträge hätten ein Volumen von 800 Mio. Dollar, teilte das Innviertler Unternehmen mit. Zum vorläufigen Ergebnis hieß es am 26. Februar in einer Aussendung: Die Ziele bei Umsatz und Ergebnis werden erfüllt. Der Umsatz erreicht 665 Mio. Euro, die operative Profitabilität könne mit 5,2 Prozent auf dem Niveau des Vorjahres gehalten werden. Das EBIT beläuft sich auf 34,6 Mio. Euro.

Unterbrechung so kurz wie möglich

Ziel der Geschäftsführung sei es, angesichts der Coronavirus-Krise die Produktionsunterbrechungen so gering wie möglich zu halten, so das Rieder Unternehmen weiters. Der Bau eines neuen Fertigungswerkes in Kroatien werde jedoch nicht wie geplant im April 2021 starten. Die Investition werde neu bewertet, soll aber zeitverzögert in Angriff genommen werden.

Machtlinger: Kurzarbeit anmelden, Kredit bentragen

Die Kurzarbeit soll ab 6. April für drei Monate gelten. Angemeldet werden laut Konzernchef Robert Machtlinger alle 3.100 Mitarbeiter. Zudem sei das Unternehmen dabei, 60 Mio. Euro gesicherte Kreditlinien aus dem 2-Milliarden-Euro-Paket der Oesterreichischen Kontrollbank (OeKB) für Exportunternehmen zu beantragen. Zudem will Machtlinger „jetzt erst recht“ nichts unversucht lassen, jene 10,8 Mio. Euro Entschädigung, die auf Konten der Republik eingefroren wurden, zu erhalten. Der Betrag ist Teil der Beute eines Geschäftsführer-Trickbetrugs gegen FACC, der 2016 in China sichergestellt und im Sommer 2019 nach Österreich überwiesen worden war. „Wenn es nicht vermeidbar ist, werden rechtliche Schritte eingeleitet“.

Streichung der Dividende

Zur Dividendenstreichung teilte FACC mit: „Vor dem Hintergrund, die Liquidität des Unternehmens zu stärken, werden Aufsichtsrat und Vorstand der Hauptversammlung vorschlagen, für das Rumpfgeschäftsjahr 2019 keine Dividende auszuzahlen.“

Lenzing setzt Prognose aus

Der Faserkonzern Lenzing AG setzt die am 12. März veröffentlichte Prognose für 2020 wegen der Coronavirus-Krise aus. Das gab das Unternehmen am späten Dienstagabend bekannt. Man erwarte, dass das Ergebnis für 2020 unter dem Niveau von 2019 liegen werde, hieß es.

Flugaufnahme des Lenzing Betriebsgeländes am Standort Lenzing
Lenzing AG/Bavaria Luftbild Verlags GmbH

Die Lenzing-Gruppe erwartet demnach wegen der globalen Coronavirus-Pandemie einen negativen Einfluss auf die Absatzmengen im Textilfasergeschäft. „Um einem möglicherweise stärker als erwarteten Ergebnisrückgang entgegenzuwirken, hat Lenzing bereits begonnen, an allen Standorten weltweit Kosteneinsparungsmaßnahmen umzusetzen“, teilte das Unternehmen mit.

AMS bearbeitet 6.200 Unternehmen

Mit Stand 10.00 Uhr am Mittwoch seien 6.200 Unternehmen in Bearbeitung, so das Arbeitsmarktservice Oberösterreich.
Die meisten Anträge gebe es aus Linz samt Urfahr‐Umgebung, Wels, Vöcklabruck und Linz-Land; die wenigsten aus Eferding, Perg und Rohrbach.

Land will Hilfspaket erweitern

Die Republik Österreich hat ein 38 Mrd. Euro schweres Hilfspaket für von Maßnahmen gegen das Coronavirus betroffene Unternehmen geschnürt. Oberösterreich sei dabei, ein Unterstützungspaket für den Standort Oberösterreich zu schnüren, so Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (ÖVP) am Dienstag – mehr dazu hier (ooe.ORF.at).