Grenze OÖ – Tschechien
ORF/Psutka
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Wirtschaft

Tschechien: Grenze auch für Pendler dicht

Schlechte Nachrichten gibt es für viele Unternehmen an der Grenze zu Tschechien. Der tschechische Innenminister hat am Abend angekündigt, die Grenze auch für Berufspendler zu schließen. Den Betrieben bleibt nun kaum Zeit, sich auf die neue Situation einzustellen.

Schon seit mehr als einer Woche gelten strenge Beschränkungen an der tschechischen Grenze. Pendler allerdings hatten bisher passieren dürfen und noch am Montag hatte die Regierung in Prag versichert, auch weiterhin Ausnahmen zu machen.

Schwierige Situation für Mühlviertler Betriebe

Nach der abendlichen Sitzung des Kabinetts hörte sich das dann anders an. Der tschechische Innenminister Jan Hamacek kündigte an, die Grenzen für Pendler zu schließen. Viele Mühlviertler Betriebe stünden nun zu einer schwierigen Situation, so Dietmar Wolfsegger von der Wirtschaftskammer Freistadt. „Da herrscht natürlich eine gewisse Nervosität. Die Fristen sind immer sehr kurz. Die Möglichkeit, dass man jetzt die Mitarbeiter in Österreich einquartiert – da ist die Frist eine sehr kurze und natürlich muss man zuerst klären, inwieweit sind die tschechischen Mitarbeiter auch bereit, das auf sich zu nehmen. Viele haben auch Familie“, so Wolfsegger gegenüber dem ORF Oberösterreich.

Mehr als 12.000 Personen betroffen

Die tschechischen Mitarbeiter, die bereit sind in Oberösterreich zu bleiben und weiter zu arbeiten, müssten sich nach ihrer Rückkehr nach Tschechien dann auch noch in eine zweiwöchige häusliche Quarantäne begeben. In Österreich sind derzeit mehr als 12.000 tschechische Grenzgänger beschäftigt. Einige Branchen werden die Einschränkungen besonders stark treffen, fürchtet Wolfsegger. „In erster Linie sind das Produktionsbetriebe, vor allem im Metallbereich und teilweise auch im Baubereich, wobei der Bau ja zunehmend auch die Baustellen einstellt.“

Eine klare Strategie der betroffenen Unternehmen gebe es noch nicht, in vielen Fällen werde es wohl zu Kurzarbeit oder auch zur Auflösung der Dienstverhältnisse kommen.