In den Spitälern fallen aktuell fünf Prozent der Mediziner aus – allerdings seien das nicht nur Coronavirus -Infizierte, sondern auch andere kranke Ärzte, hieß es. Auch beim Land OÖ gibt es den ersten Coronavirus-Fall. ÖVP-Landtagsklub-Präsident Wolfgang Stanek gab in einer Medienaussendung bekannt, dass die Abgeordnete Regina Aspalter aus Maria Neustift (Bezirk Steyr-Land) positiv auf das Virus getestet worden sei. Sie befinde sich in häuslicher Quarantäne und sei auf dem Weg der Besserung. Weil Aspalter keinen Kontakt zu anderen Kollegen gehabt habe, werden keine weiteren Schutzmaßnahmen getroffen, so Stanek.
764 bestätigte Ansteckungen mit dem Coronavirus wurden laut offizieller Angabe des Landes Oberösterreich am Dienstag (Stand 8.00 Uhr) in Oberösterreich verzeichnet.
6.684 Menschen befanden sich in Quarantäne, 38 mussten in Krankenhäusern behandelt werden, vier von ihnen auf Intensivstationen. Zwei Patienten sind verstorben.
4.668 offiziell bestätigte CoV-Fälle in Österreich
Die Zahl der offiziell mit dem Coronavirus infizierten Personen im gesamten Bundesgebiet ist weiter angestiegen. Bis Dienstag (10.15 Uhr) wurden laut Gesundheitsministerium 4.668 Covid-19-Fälle aus ganz Österreich gemeldet.
Die aktuellsten Zahlen der Coronavirus-Fälle können jederzeit unter dem folgenden Link auf der Website des Gesundheitsministeriums abgerufen werden:
- Amtliches Dashboard COVID19 (Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz)
Polizei stellte bereits über 500 Anzeigen aus
Mehr als 500 Anzeigen stellte die Polizei mittlerweile aus, weil die Ausgangsbeschränkungen verletzt wurden – meist wegen Gruppenbildung. Die Strafhöhe dafür beträgt bis zu 3.600 Euro. Die Hälfte der Verstöße ereignete sich am Wochenende. Österreichweit gab es bisher knapp 3.700 Anzeigen.
„Ich habe den Eindruck, dass es immer besser wird“, so Landespolizeidirektor Andreas Pilsl im Interview mit dem ORF OÖ. Mit Andauern der Maßnahmen werde es aber natürlich schwieriger, die Menschen zu Hause zu halten.
Polizei gerüstet für längere Dauer
Trotz Ausfällen von Beamten, gebe es noch kaum Einschnitte, „die Dienste werden arbeitsteilig geplant – so gibt es zum Beispiel im Einsatzstab drei unabhängig voneinander arbeitende Gruppen“. Man versuche, eine lange Durchhaltefähigkeit zu erreichen. Dazu gehöre eine Urlaubssperre, die Aktivierung von Polizeischülern und Polizeischülerinnen, die die Dienststellen unterstützen. „Wir haben so viele Leute wie noch nie auf den Straßen“, so Pilsl. Aber auch das Bundesheer sei eingebunden. Am Montag wurden die ersten Soldaten polizeilich geschult. „Aber wenn die Disziplin in der Bevölkerung so aufrecht bleibt, wie sie jetzt ist, sehe ich kein Problem.“
Verstärkte Präsenz wirkt
Eine verstärkte Präsenz der Polizei zeige Wirkung, ist der Stadtpolizeikommandant von Steyr Christian Moser überzeugt. „Wir bringen ziemlich viele Kräfte auf die Straße und wir probieren, dass wir das annähernd rund um die Uhr auch zeigen“, so Moser. Jede halbe Stunde wird der Ort der Kontrolle in Steyr beispielsweise verlagert.
Der erste Schritt sei immer eine mündliche Ermahnung. Sei der oder die Betroffene aber uneinsichtig, komme es zur Anzeige. .
Drive-In für Coronavirus-Test
Die Testverfahren sollen jetzt durch sogenannte Drive-Ins vereinfacht werden. Mit einem Bescheid der Bezirkshauptmannschaft ist beispielsweise in der Straßenmeisterei Ansfelden ein Test möglich, ohne dass die Testperson das Auto verlassen muss. Am Wochenende wurden bereits die ersten Tests vorgenommen. Personen mit Coronavirus-Symptomen können sich über die Gesundheitsnummer 1450 zum Test anmelden. Wenn eine Abtestung nötig ist, vergibt die Behörde eine Testnummer, mit der die Betroffenen zum Drive-In kommen, so Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner (FPÖ) in einer Aussendung am Montag.
Für acht Gemeinden im Mühlviertel gilt wegen der hohen Erkrankungszahlen ein spezielles Maßnahmenpaket. Mehr dazu in Maßnahmenpaket für acht Gemeinden (ooe.ORF.at) Dort wurden Schutzmasken zum Schutz von Risikogruppen ausgegeben – und die Polizei führt regelmäßig Lautsprecherdurchsagen durch.
Edelbrand-Destillerien produzieren Apotheken-Alkohol
Apotheken-Alkohol statt feiner Schnäpse wird beim Edelbrand-Hersteller in Kirchberg-Thening (Bezirk Linz-Land) hergestellt. Das Basisprodukt Weizen wird aus der lokalen Umgebung geliefert und „derzeit läuft die Produktion rund um die Uhr“, so Hans Reisetbauer in einer Medienaussendung. Durch die Zusammenarbeit können Oberösterreichs Apotheken wieder dringend benötigte Desinfektionsmittel herstellen, so Thomas Veitschegger, der Präsident der oberösterreichischen Apothekerkammer.
„Desinfektionsmittel statt Whisky“ – lautet das neue Credo des österreichischen Whiskybrenners Peter Affenzeller in Alberndorf in der Riedmark (Bezirk Urfahr-Umgebung). Der Unternehmer reagierte auf die hohe Nachfrage nach Desinfektionsmitteln und stellte daher seine Produktion vorübergehend um. Affenzeller produziert nun ein Händedesinfektionsmittel für Endkunden, wie die APA am Dienstag berichtete.