Antrag für Kurzarbeit
APA/BARBARA GINDL
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Wirtschaft

Kurzarbeitslösung nicht ohne Tücken

So sehr die neu geschaffene Kurzarbeitslösung gelobt wird, sie hat auch ihre Tücken. Unternehmer appellieren deshalb an Politik und AMS, die vom Staat finanzierten Lohnanteile schneller zu begleichen, weil ihnen sonst finanziell die Luft auszugehen drohe, denn sie strecken das Geld vor.

Allein bis vergangenen Freitag gingen 5.500 Anfragen zur Kurzarbeit sowie auch schon Anträge beim Arbeitsmarktservice (AMS) Oberösterreich ein. Sobald ein Betrieb dem AMS die Abrechnung übermittelt, soll innerhalb von 30 Tagen die Berechnung stattfinden und dann die Rückzahlung veranlasst werden, so Landesgeschäftsführer Gerhard Straßer. Zuvor müssen die Unternehmer das Geld, das sie ihren Mitarbeitern zahlen, aber vorstrecken – und das könnte für manche zum Problem werden. Immerhin haben viele Firmen damit Ausgaben, aber derzeit keine oder kaum Einnahmen.

Appell an Politik und AMS

ORF OÖ-Redakteur Johannes Reitter hat für Oberösterreich heute mit betroffenen Unternehmern und mit Verantwortlichen aus Politik und Bankenwesen gesprochen.

Die Politik sei gefordert, heißt es von den Unternehmen, denn es sei Schnelligkeit gefragt. Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (ÖVP) geht davon aus, dass man schon in den kommenden Tagen die Instrumente haben werde, um damit vor allem den kleinen und mittleren Unternehmen Sicherheit geben zu können, damit sie das vorfinanzieren könnten. „Genau dafür kommen diese Bundesmodelle jetzt in Wirkung, wo es Überbrückungsfinanzierungen gibt, wo es Haftungen gibt, wo es aber auch einen Härtefonds geben wird, damit die ersten Folgen gleich einmal gedeckt werden können“, so Achleitner.

Die Banken signalisieren Bereitschaft, ihren Teil zur Lösung der Probleme beizutragen, mit denen viele Unternehmer – und damit auch ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – konfrontiert sind. „Die Priorität ist jetzt, die Kunden und Kundinnen in dieser schwierigen Zeit zu begleiten. Damit wir dann im Nachhinein sagen können, wir haben das gemeinsam im Interesse der Kundinnen und Kunden gemeistert“, so der Obmann der Banken der Wirtschaftskammer Franz Gasselsberger.

Haimbuchner fordert Überarbeitung der Regelung

Die geltende Regelung der Kurzarbeit müsse dringend überarbeitet werden, so der FPÖ-Landesparteiobmann, LH-Stv. Manfred Haimbuchner. Denn erst bis zu drei Monate nach Fälligkeit des monatlichen Lohns oder Gehalts müsse das Geld vom Arbeitsmarktservice (AMS) ausbezahlt werden. Viele Betriebe könnten die Belastung durch die Lohnzahlungen nicht stemmen, so Haimbuchner.