Checkliste
pixabay/DCG_MAK
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Chronik

Derzeit keine Quarantäne für Gemeinden

Das Gesundheitsministerium hat jetzt eine Checkliste erstellt, wann es nötig sein soll, eine Gemeinde oder ein Gebiet unter Quarantäne zu stellen. Derzeit sei dies aber in Oberösterreich nicht geplant, so das Land OÖ.

In Tirol und in Salzburg stehen bereits mehrere Gemeinden unter Quarantäne. In Oberösterreich, wo die Anzahl der mit dem Coronavirus Infizierten vergleichbar hoch ist, wurde von Quarantänemaßnahmen bisher abgesehen. In acht Gemeinden in den Bezirken Perg und Urfahr-Umgebung werden die Ausgangsbeschränkungen jedoch strenger kontrolliert – mehr dazu in Maßnahmenpaket für acht Gemeinden (ooe.ORF.at).

Schwellenwert von 36 Neuerkrankungen

Das Gesundheitsministerium rät nun zu einem Schwellenwert von 36 Neuerkrankungen auf 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche als Richtlinie, ab wann Gemeinden oder Regionen Quarantänemaßnahmen verhängen sollten. Gleichzeitig wird aber klargestellt, dass diese Fallzahl alleine kein ausreichendes Kriterium darstellt. Es solle außerdem überprüft werden, ob es zuletzt mehrere Krankheitsfälle mit unklarem Ursprung gegeben habe, oder ob die Infektion auf die jeweilige Region zurückzuführen sei.

Prüfung, ob Abriegelung möglich

Wichtig ist auch, ob das Gebiet oder die Gemeinde überhaupt sinnvoll abgeriegelt werden könne oder ob dafür übermässige Personalressourcen eingesetzt werden müssten. Gibt es in dem betroffenen Gebiet bereits Verkehrsbeschränkungen und kann die Verschärfung überhaupt zur Eindämmung des Virus beitragen, sind weitere Fragen.

Berücksichtigung von Berufsverkehr und Versorgung

Das Ministerium regt außerdem an, die Auswirkungen von Quarantänemaßnahmen auf Berufs- und Pendlerverkehr sowie die Versorgung der Einwohner zu berücksichtigen. Und man müsse sich auch ansehen, wie die Situation für versorgungsrelevante Betriebe gelöst werden könne, so das Ministerium. Vom Land Oberösterreich hiße es am Montag gegenüber dem ORF Oberösterreich, dass
es zum jetzigen Zeitpunkt nicht geplant sei, eine Gemeinde oder einen Bezirk unter Quarantäne zu stellen.

Weiter Veranstaltungsabsagen

Die Absagen von Veranstaltungen häufen sich weiter – und reichen immer weiter in die Zukunft. So wird etwa der Urfahraner Frühjahrsmarkt, der heuer vom 1. bis 10. Mai auf dem Jahrmarktgelände am Donauufer in Linz hätte stattfinden sollen, nicht abgehalten. Vizebürgermeister und Marktreferent Bernhard Baier (ÖVP) bestätigte das. Auch das traditionelle Maibaum-Aufstellen am Hauptplatz entfällt. Mit der Verlängerung der einschränkenden Maßnahmen bis 13. April sei klar gewesen, dass es sich mit dem „Urfix“ nicht ausgehen werde. Denn ab 9. April hätten die Aufbauarbeiten beginnen sollen, meinte Baier. Außerdem rechne er damit, dass größere Veranstaltungen Anfang Mai noch nicht stattfinden dürfen.

Landtag soll stattfinden

Landtagspräsident Wolfgang Stanek (ÖVP) teilte mit, dass die nächste Landtagssitzung wie geplant am 23. April stattfinden werde, wenn auch nicht im Sitzungssaal des Linzer Landhauses. Derzeit sei man auf der Suche nach einem größerem Ausweichquartier, wo Sicherheitsabstände eingehalten werden können.