Kupferkessel in Brauerei
pixabay/Free-Photos
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Wirtschaft

Brauereien und Reisebranche hart getroffen

Die Coronavirus-Krise setzt auch den Brauereien und vor allem der Reisebranche zu. Die Reisebüros kämpfen aus offensichtlichen Gründen ums Überleben. Bei den Brauereien ist durch den Wegfall der Gastronomie das Hauptgeschäft nicht mehr vorhanden.

Nachdem es vergangene Woche auch beim Bier Hamsterkäufe gegeben habe, habe sich der Flaschen-Absatz inzwischen auf ein normales Niveau eingependelt, so Gerhard Altendorfer, Geschäftsführer der Baumgartner-Brauerei in Schärding im Interview mit dem ORF OÖ. Dennoch habe die Krise das Biergeschäft hart getroffen, denn die Gastronomie sei der wichtigste Absatzmarkt der Brauereien, Bier im Fass das mit Abstand wichtigste Produkt.

„Können ein paar Monate durchhalten“

Mit dem Schließen der Gastronomie und der Absage aller Veranstaltungen sei dieses Geschäftsfeld aber völlig zusammengebrochen, so Altendorfer. Aber man habe in den letzten Jahren gut gewirtschaftet und könne diese Durststrecke durchstehen, hieß es aus Schärding. Zumindest ein paar Monate lang.

Reisebranche fürchtet lang anhaltende Folgen

Kaum eine Branche dürfte so lange von den Auswirkungen des Coronavirus betroffen sein wie die Reiseveranstalter und Reisebüros. Allein in Oberösterreich sind mehr als 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in diesem Bereich tätig. Jürgen Armbrüster, der in der Stadt Steyr ein Reisebüro mit sechs Beschäftigten betreibt, appelliert an die Politik, nicht auf diese Gruppe zu vergessen. Die Branche sei schwer gebeutelt.

Leeres Reisebüro
ORF
Die Reisebüros sind derzeit – wie so viele Dienstleistungsbetriebe – ohne Kunden. Sie fürchten, dass das noch lange so bleiben wird.

„Das ist eine der gefährdetsten Branchen derzeit, denn selbst wenn das Land wieder hochfährt, dann wird es bei uns im Reisebüro aller Voraussicht nach nicht gleich wieder losgehen – anders als in den Restaurants zum Beispiel“, so Armbrüster. Die Reisebranche sei abhängig von den anderen Ländern.

Liquidität sinkt: Keine Einnahmen, aber Rückzahlungen

„Wir brauchen finanzielle Unterstützung, die ganze Branche“, so der Appell des Reisebürobetreibers in Richtung Regierung. Derzeit sei man hauptsächlich damit beschäftigt, die Anzahlungen der Reisen, die bis Ende April stattfinden hätten sollen, zurückzuzahlen, da die meisten Reiseveranstalter die Reisen bis Ende April abgesagt hätten. „Jetzt müssen wir Rücküberweisungen tätigen. Das heißt: Die Liquidität lässt bei jedem Büro nach.“ Man werde in den kommenden Wochen und Monaten null Einnahmen haben, so Armbrüster. „Auf Dauer wird es bei jedem Reisebüro zu Problemen kommen – vor allem, je länger das dauert.“