Von den insgesamt 3.288 (Stand 15.45 Uhr) Erkrankten sind 629 in Oberösterreich. Trotzdem sieht Anschober eine positive Entwicklung: bis zum Samstag vor acht Tagen sei die tägliche Steigerungsrate noch bei 40 Prozent gelegen, in den vergangen Tagen sei sie auf 21 Prozent gesunken. Es gebe auch deutlich mehr Tests auf das Virus SARS-CoV-2. Derzeit finden täglich fast 3.000 Tests statt.
Den aktuellsten Zahlen der Coronavirus-Fälle können jederzeit unter dem folgenden Link auf der Website des Gesundheitsministeriums abgerufen werden:
- Amtliches Dashboard COVID19 (Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz)
5.416 Oberösterreicher und Oberösterreicherinnen befanden sich laut Land OÖ am Sonntag (Stand 8.00 Uhr) in Quarantäne, 24 mussten in Krankenhäusern behandelt werden, drei von ihnen auf Intensivstationen. Die gute Nachricht: Vier Erkrankte sind inzwischen wieder genesen.
Zweites Todesopfer
Nachdem in der Vorwoche eine 27-jährige Frau, die eine schwere Vorerkrankung hatte, im Krankenhaus gestorben war, wurde Sonntagnachmittag ein zweiter Todesfall in Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion bestätigt. Ein 53-jähriger Mann aus dem Bezirk Linz-Land mit Vorerkrankungen hatte nach mehreren Tagen mit Atembeschwerden den Notdienst des Roten Kreuzes informiert. Er ist noch zu Hause nach einem Herzversagen gestorben. Weil ein Verdacht auf eine Infektion mit SARS-CoV-2 bestand wurde dann noch ein Test gemacht, der positiv ausfiel.
Nicht nur ältere Risikogruppe erkrankt
Es sind nicht nur die bereits bekannten Risikogruppen, wie ältere Menschen oder Menschen mit Vorerkrankungen, die schwer an Covid-2019 erkranken können, sagte der Vorstand der Klinik für Lungenheilkunde am Kepler Universtitätsklinikum in Linz, Bernd Lamprecht in der Fernsehsendung „Oberösterreich heute“ am Samstag.
Lungenarzt zum Thema Risikogruppen
Bernd Lamprecht, Leiter der Abteilung Lungenheilkunde am Kepler-Uniklinikum, zum Thema Risikogruppen.
Warnung vor Sorglosigkeit
„Auch wenn Risikogruppen ein zwei- bis dreimal höheres Risikio haben einen schweren Verlauf der Krankheit zu erleben, so heißt das nicht, dass es für Menschen, die an keinen chronischen Krankheiten leiden oder für jüngere Menschen völlig ungefährlich ist.“ Etwa die Hälfte aller Betroffenen habe keine Grunderkrankungen und sei auch in keinem Risikoalter (über 60 Jahre). Lamprecht warnte vor der Sorglosigkeit mancher Junger „das ist tatsächlich bedenklich“. Denn gerade bei jungen Menschen sei der Krankheitsverlauf oft asymptomatisch, damit können sie gefährliche Überträger sein, so Lamprecht.
Die Mediziner hätten bereits gelernt, dass die Gefährlichkeit des Virus SARS-CoV-2 ganz anders ist, als bei der echten Grippe. „Wir wissen, dass die Sterblichkeit am Coronavirus wohl zehnmal höher sein dürfte als beim Grippevirus“, allerdings änderten sich die Daten dazu beinahe täglich. „Das lässt sich deshalb schwer beziffern, weil wir ja von einer hohen Dunkelziffer ausgehen – das heißt, wir müssen die Todesfälle nicht nur auf die bestätigten Erkrankungen beziehen sondern auf eine anzunehmende, wesentlich höhere, Gesamtzahl“.
Immer mehr persönliche Betroffenheit
In der Bevölkerung sei besonders die Ansteckungs- und Bedrohungsangst massiv gestiegen. Seit rund sieben Wochen beobachtet das Marktforschungsinstitut market die Stimmung und Betroffenheit der Bevölkerung zum Thema Coronavirus. Mehr dazu in Ansteckungsangst deutlich gestiegen (ooe.ORF.at)