Die Infektionsabteilung am Kaiser-Franz-Josef-Spital
APA/HELMUT FOHRINGER
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Stelzer: Schutz für Spitäler oberstes Ziel

507 Menschen waren am Samstagfrüh (8.00 Uhr) in OÖ infiziert – ein Plus von 108 Personen gegenüber dem Vortag. Die Bundesregierung beschloss, die jüngsten Maßnahmen bis nach Ostern zu verlängern. Oberstes Ziel sei es, die Spitäler zu schützen, so LH Thomas Stelzer (ÖVP) im ORF-Interview.

Nach Tirol ist OÖ weiterhin das Bundesland mit den meisten bestätigten Infizierten. Die Verlängerung der Maßnahmen durch die Bundesregierung ist für Stelzer die richtige Entscheidung. Schon die ersten Tage dieser verschärften Maßnahmen hätten Wirkung gezeigt. „Die kleinen Erfolge dürfen uns nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir eine große Herausforderung haben, darum bitte ich auch alle – so schmerzlich es ist, sich daran zu halten“, so der Landeshauptmann im Interview in der Sendung „Oberösterreich heute“ am Freitagabend.

508 bestätigte Ansteckungen mit dem Coronavirus gab es laut Land Oberösterreich Samstagmittag in Oberösterreich.

Erkrankte in Bezirken (Land OÖ, 5. Juli, 12.00 Uhr)

Linz-Stadt 108
Steyr-Stadt 1
Wels-Stadt 26
Braunau am Inn 10
Eferding 8
Freistadt 5
Gmunden 3
Grieskirchen 9
Kirchdorf 10
Linz-Land 122
Perg 23
Ried 15
Rohrbach 1
Schärding 4
Steyr-Land 1
Urfahr-Umgebung 22
Vöcklabruck 1
Wels-Land 24

4.931 Menschen befanden sich in Quarantäne, 22 mussten in Krankenhäusern behandelt werden. Die gute Nachricht: Vier Erkrankte sind inzwischen wieder genesen.

Hotline braucht Verstärkung

Die Gesundheitshotline 1450 hat weiter mit der großen Anzahl von Anrufen zu kämpfen und braucht einmal mehr Verstärkung. Für ein zweites Callcenter sind ab sofort Studenten schon ab dem zweiten Studienjahr aufgefordert, bei der Hotline mitzuhelfen.

Bereits vor einer Woche hat die Linzer Johannes Kepler Universität ihre Medizinstudenten ab dem vierten Studienjahr dazu aufgerufen, freiwillig bei der Hotline mitzuhelfen. Nun wurden die Anforderungen drastisch gesenkt.

Krisenstab im Landtag
ORF

In den vergangenen Tagen riefen über 2.000 Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher bei der Hotline an. Fast alle Anrufe drehen sich um das Coronavirus. Oft schildern die Anrufer ihre Beschwerden und bringen diese mit dem Virus und Verbindung. Besteht wirklich ein Verdacht werden über die Hotline die ersten medizinischen Maßnahmen eingeleitet.

„Wir müssen das schaffen“

Viele könnten jetzt ihre Familien, ihre Großeltern nicht sehen, Enkel können nicht zu den Großeltern und umgekehrt, "aber wir müssen das gemeinsam schaffen“. Die weiteren drei Wochen seien eine lange Periode, „die wir durchhalten müssen“. Stelzer setzt darauf, dass der Zusammenhalt in der Bevölkerung weitergeht.

Laboruntersuchung zur Abklärung des Coronavirus
APA/Hans Punz

„Nicht nachlassen“

Diese Maßnahmen hätten es in sich, aber sie seien eben auch Grundlage dafür, dass eine Wirkung erreicht werde.
„Wir schützen damit unsere Spitäler, damit wir sie für jene haben, die die Behandlung auch wirklich brauchen. Das ist das große Ziel, das wir erreichen wollen“, so Stelzer. Deshalb dürfe in den gesetzten Maßnahmen nicht nachgelassen werden.

Die Zahl der offiziell mit dem Coronavirus infizierten Personen ist bis Samstagnachmittag weiter angestiegen. Stand 15.00 Uhr waren laut dem Gesundheitsministerium 2.814 Fälle positiv getestet. Die Zahl der Todesfälle stieg auf insgesamt acht, als genesen gelten neun Personen. Weltweit wurden bisher in Summe 278.838 bestätigte Fälle bekannt gegeben. 89.279 Menschen hätten sich global bereits wieder von Covid-19 erholt.

Ebensee sperrt Wanderweg

Nachdem in den vergangenen Tagen ein regelrechter Ansturm auf den kleinen und großen Sonnstein zwischen Ebensee und Traunkirchen geherrscht hat, sperrt die Gemeinde Ebensee (Bezirk Gmunden) nun den Wanderweg mit einem Gitter. Das Unverständnis von Menschen, die glauben trotz Ausgangsbeschränkungen wandern und bergsteigen gehen zu müssen, sei in der Region besonders groß, hieß von den Verantwortlichen.

Linz: Zusatzangebot in Kindergärten

Die Stadt Linz öffnet ihre Kindergärten nun auch für Eltern, die in nicht systemrelevanten Berufen arbeiten, aber trotzdem nicht zu Hause bleiben können und eine Betreuung für ihre Kinder brauchen. Das Angebot gilt für alle neun Kindergärten im Stadtgebiet, die derzeit geöffnet sind. Damit soll sichergestellt werden, dass keine Druck auf Eltern entsteht, ihre Kinder etwa zu den Großeltern zu bringen, weil sie arbeiten gehen müssen, so Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ).